jesusamen.de
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Als mich mein Herr (Gott) beim Namen gerufen hatte und mir durch Seine Offenbarung Geheimnisse des Himmels anvertraute, teilte Er mir meinen neuen Namen mit. „So sollst du dich fortan nennen, es ist in Ewigkeit in die Himmel (Universum) geschrieben: Acon“.

 

AGITATIO

Bewegung – Betreibung – Regsamkeit
Redsamkeit - Rührigkeit

CONCILIO

Zusammen bringen – verbinden – gewinnen – empfehlen –vermitteln
Zustande bringen – erwerben – verschaffen

OSTENTUS

Zum klaren Beweise – das Zeigen und Aufzeigen
Zeichen setzen *)

NUMEN

Göttliches Walten – Schickung – Macht – Wesen – Gottheit –Befehl
Wille – Wink

*) Gegensatz: ostentus credere – für Blendwerk halten

 

 

 

 Eine Meditation zu:

 

Ich bin angekommen, ich bin zuhause

 

Ich bin angekommen bedeutet, ich habe aufgehört zu rennen und bin im gegenwärtigen Moment. Nur er umfasst Leben. Atme ich ein, mache ich einen Schritt, berühre ich das Leben. Mit dem Rennen, den Hetzen aufhören ist wichtig. Nach Frieden, Glück und Stabilität kann ich nur im Jetzt Ausschau halten. Im Jetzt ist mein Zuhause. In ihm entdecke ich Wunder. Kummer und Sorgen werden geringer.

 

„Ich bin angekommen“, „ich bin zuhause“, diese Verse eignen sich für die Geh- und Sitzmeditation. Beim Einatmen sage ich „angekommen“, beim Ausatmen „zuhause“.

 

Bin ich im Hier und Jetzt angekommen, kann ich das Leben mit all seinem Wundern berühren. Der Regen ist ein Wunder, der Sonnenschein ist ein Wunder, die Bäume sind Wunder, die Gesichter von Kindern sind Wunder.

 

                                      Aus: Inspirationsbuch 2012, Seite 225+226

 

Jesus sagt: Ich bin der Anfang und das Ende, Ich bin der Ich bin: AMEN

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über die Untreue

 

AUSZUG AUS DEM BUCH "WENN DAS FEGEFEUER ERLISCHT"

ÜBER DIE UNTREUE UND DEREN FOLGEN

 

Aus dem ‚Waggi’ wurde ein netter, hübscher und pubertierender Vierzehnjähriger, dem die vormundschaftlichen Erziehungsmaßnahmen des Onkels nicht entmutigten. Der ‚starke August’ beschloss, seine beiden angeheirateten Mädchen vor dem frühreifen ‚Heinzi’ zu schützen und brachte ihn wieder nach Hauxdorf zurück. Die Resl sollte ihm einen Ausbildungsplatz besorgen. Die Mamma tat es mit Freuden – und das Herz vom Heinzi machte einen Freudensprung bis zum Himmel hinauf.

An Maria Lichtmess 1957 begann er beim approbierten Badermeister und Wermutbruder Hans in Erbendorf, die Männer zu stutzen und die Mädchen zu putzen. Schon bald hatte sich herumgesprochen, dass er ein handwerklicher Alleskönner war. Selbst war er da ganz anderer Meinung. Er hatte nur Flausen und Unsinn in seinem Strohkopf, besonders wenn er einige Maß süffiges ‚Friedenfelser’ oder ‚Kulmbacher’ intus hatte. Immer dann, wenn ihm seine Kumpane Freibier versprachen, und zusätzlich mit den Worten „Das schaffst du nie“ oder „das kannst du nicht“ anspornten, brachte der Angeber die unmöglichsten Sachen zustande.

Besonders in Bierzelten und in Nachtlokalen konnte man den Heiner finden. Nicht selten geschah es, dass er vom Festzelt oder von der Hinterstube des Wirtshauses schnurgerade, ergo schwankend zur Arbeit ging. Manchmal schlief er auch in einem Heuschober oder im Straßengraben oder auf einer Parkbank, wenn ihm der Heimweg nach Hauxdorf zu weit war. Schlug die Kirchturmuhr aber zur achten Stunde, stand der Heiner hinter seinem Friseurstuhl und wartete auf den ersten Kunden. Und wenn er erst einmal Kamm und Schere angesetzt hatte, war dem Heiner nichts mehr von einer durchzechten Nacht anzusehen; und eine Bierfahne hatten ja die meisten seiner Kunden. Ja – das hätte ein Gezeter gegeben, wäre da dem ‚Schraml – Bäck‚’ zuviel Rasierschaum in die Nase gekommen – oder der Wäschefabrikant Weber wäre geschnitten worden – oder dem wamperten Wirt vom ‚Frühlingsgarten’ wäre seine Warze lädiert worden!

Am liebsten mochte der Heiner den Tierarzt! Frank hieß er, war ein Urviech und wusste so schöne Geschichten. Zum Beispiel, wie er zu einem Großbauern bestellt wurde, dessen beste Muttersau sei an Rotlauf erkrankt. Als er auf dem Bauernhof eintraf, war die Sau kerngesund, aber der Bauer war so besoffen, dass er sich zum Schlafen in den Sautrog gelegt hatte. Der Frank hatte auch immer zwei Fahnen dabei: Die bayerische Fahne auf dem Kotflügel seines Jeeps, flatterte im Wind und die andere aus seiner Gosch‚n. Und der Frank mochte nicht, dass der Heiner ihn mit ‚Herr Tierarzt’ ansprach. Da sagte er: „Heiner, wir sind Kollegen – wir rasieren beide die Saubären; der Unterschied ist nur, dass meine vier Füße haben“! Und der Doktor Frank wusste auch, dass ich ihm niemals schneiden könne, denn das Rasiermesser muss nur flach angelegt sein. Das hatte er auf der Universität gelernt!

Dem Heiner seine Chefin war der Resl dankbar, dass sie ihrem zitherspielenden Wermut- Hans einen intelligenten Lehrling beschafft hatte, der bereits im ersten Jahr seiner Ausbildung die Arbeiten eines Gehilfen verrichtete. Wäre es nach ihrem Mann gegangen, hätte sie den Herrensalon erst um zwölf Uhr mittags aufsperren können, da hatte er seinen Rausch endlich ausgeschlafen. Deshalb kamen die Honoratioren Erbendorfs erst nachmittags. So auch der ‚Wirt von der Post’.

Der hatte zwar keine Angst um seine abstehenden Ohren, hätte ihn der Heiner rasiert, doch das noble Trinkgeld, das er gab, versoff der Badermeister Hans des Abends wieder in seinem Stammlokal. Der Heiner versoff sein Trinkgeld beim ‚Kreuzer Mich‚l’ – der kam aber nicht zum Haare schneiden! Und der Herr Pfarrer ließ sich auch nicht blicken, beim Frisör am Kaiserberg. Er ließ sich seine drei Federn im Pfarrhaus von einem Ministranten ausrupfen. Deshalb gingen der Meister Hans und sein ‚Stift’ Heiner auch nicht zur Kirche. Dafür ging die Frau Meisterin in die tägliche Frühmesse und betete für die Beiden. Und darum kam dem Herrn Pfarrer seine Köchin auch zum Ondulieren!

Schnell war die Lehrzeit beendet. Der talentierte Heiner durfte mit Erlaubnis der Handwerkskammer seine Gehilfenprüfung bereits nach zweieinhalb Jahren ablegen. Er hatte sich zur Freude der Mädchen prächtig entwickelt. Die Meisterin und der Meister dankten dem Herrgott, dass sie den frühreifen Burschen endlich loswurden. Erdreistete sich dieser, des Meisters Töchterlein zu begrapschen! Seine zehn Finger zeichneten sich an deren weißer Schürze ab, weil sie noch nass von der letzten Kopfwäsche waren! Dem Hannchen ihr Busen war schon eine Sünde wert; dass die Meisterin aber in den Salon kam, ehe das Schürzchen vom Hannchen trocken war, konnte Niemand ahnen. Die Chefin lachte nicht über das neue Muster auf Hannchens Schürze, wie diese noch kurz vorher über die Druckmassage Heiners gelacht hatte. Als der Meister am nächsten Tag auch noch ein riesengroßes Plakat mit seiner Aknenase und mit aufgedunsenem Wermutgesicht in seiner Stammkneipe entdeckte, lachte er auch nicht. Aber die Stammtischbrüder lachten umso mehr über die vortrefflich gelungene Karikatur. Der Badermeister schenkte dem Heiner die letzten Monate, die er laut Lehrvertrag noch hätte bleiben müssen. Doch der hatte bereits eine Stellung als Gehilfe in Aussicht.

Nach dem Hannchen kam das Käthchen. Da grapschte der Wüstling nicht nur am Busen, er fingerte sich – mit Erlaubnis - durch den Petticoat. Nach dem Käthchen liefen noch viele andere Schönheiten über den eingeschlagenen Weg des Heiner, aber er hatte sich für den falschen Weg entschieden. Nach den herrlichen und sorgenfreien Jahren der Lehrzeit kamen ernstere Jahre auf ihn zu: Wanderjahre! Und er wusste noch nichts vom Ernst des Lebens und von Seiner schweren Wanderung. Er war siebzehn – und mit siebzehn hat man noch Träume…

 

***

 

„ Ein solches Glück wie sie möchte ich auch mal haben, ein solches Glück haben nur Wenige“, sagte der vornehme, in Grau gekleidete Beamte, der den Heiner auf das Vormundschaftsgericht geladen hatte. Er war wieder in Nürnberg. Diesmal durfte er das Häuschen bewohnen, das seine Mutti kurz vor ihrem Tod gebaut hatte. Der Vormund hatte sich selbst ein Wohnhaus errichtet und das Behelfsheim seines Mündels geräumt. Das Annemiechen wollte nicht ins Häuschen einziehen, da sie sich alleine fürchte – sagte sie. Sie hatte sich mit einem älteren Rechtsanwalt liiert, der den ausstehenden Mietzins vom ‚starken August’ einforderte. „Ein solches Glück wie sie haben nur Wenige“ sagte der Herr Amtsgerichtrat zum Heiner, als der Onkel Vormund seine Schulden bezahlen musste. „Ein solches Glück wie sie haben nur Wenige“, sagte der Fahrschullehrer, als es beim Glückskind gleich beim ersten Mal klappte!

Beim Heiner klappte Alles beim ersten Mal. Auch bei der ’Wehrerfassung’ klappte es bei der ersten Vorladung, ganz nach dem Willen des Heiner.

„Ein solches Glück wie sie haben nur Wenige“, sagte der Uniformierte hinter dem Schreibtisch des ‚Kreiswehrersatzamts’ – da brauchen sie den grauen Rock des Vaterlandes nicht zu tragen“; und er sprach indirekt das ‚Glück’ seines Vaters an, der für das Vaterland in Russland bleiben durfte – auf dem Heldenfriedhof in Lemberg. Und er hatte das Glück, dass seine zwei Brüder schon gestorben waren und er somit der einzige männliche Abkömmling einer einst großen Familie war. Noch einer sprach vom Heiner seinem Glück: Der Nachlassverwalter, als er ihn von seiner passablen Erbschaft unterrichtete.

Alle sprachen von seinem nicht alltäglichen Glück, der Heiner aber hatte sich das Glücklichsein ganz anders vorgestellt. Da hatte er nun ein kleines Häuschen mit Garten, die Taschen voll Hunderter, einen getunten Zweihunderter in der Garage und genügend ‚Falsche Fünfziger’ um sich. Ständig war was los, auf seiner Ranch. Und an Spelunken und Kirchweihfesten fehlte es in der großen Stadt auch nicht. Der Heiner war bald bekannt, wie ein roter Hund - was sein Privatleben betraf. Er beherrschte ja sein erlerntes Handwerk und fand durch ein Zeitungsinserat eine passende Anstellung. Der einzige Nachteil war, dass er zu seiner Arbeitsstelle vom Norden der Stadt bis in den Osten, nach Mögeldorf, fahren musste. Dafür hatte ihm das Glück eine tolle Chefin beschert. Die dreißigjährige Witwe Inge! Zum ‚Salon Inge’ gehörte ein schöner Garten, gleich auf der anderen Straßenseite. Bei schönem Wetter legte sich die Inge mit ihrem neuen Gehilfen in den Liegestuhl, bei schlechtem Wetter fanden sie beide Platz auf dem alten Sofa des Friseursalons.

Die Marthastraße in Mögeldorf erinnerte den Heiner an den Kaiserberg in Erbendorf. In der kurzen Straße waren eine Metzgerei und ein Milchgeschäft; eine Schusterei und ein Tante- Emma- Laden ansässig. Sogar einen Elektro- und Radiohändler und eine ‚Porzellanmanufaktur’ war hier. Anstelle des ‚Gasthof zur Post’ gab es da die ‚Gaststätte zur Ringbahn’. Alle kamen zur Haarpflege in Witwe Inges Salon. Es gab nur liebe und nette Leute unter der Kundschaft, man konnte zufrieden sein!

Doch das süße Leben änderte sich für den Heiner schlagartig, als sich die Inge aus dem schönen Tirol den schönen Bruno mitbrachte. Entsetzlich! Mit dem Herumliegen auf dem Sofa war nun Schluss! Noch entsetzlicher: Der Bruno war ein ‚Preiß‚’! Ein Mann aus dem Kohlenpott! Mit der Zeit musste der Heiner feststellen, dass es nicht nur ‚Saupreiß`n’ gab, sondern auch überaus nette und freundliche Exemplare. Der Bruno war ein ‚Pfundskerl’ und schwärmte in jeder freien Minute vom herrlichen Baldeney- See, von der Grugahalle und von den beiden Fußballvereinen ‚Schwarz- Weiß’ und ‚Rot- Weiß’. Wenn der ‚Bruno aus Rüttenscheid’ seine zwei Seidel Bier und seinen doppelten Korn genossen hatte, erzählte er von seiner Großfamilie. Die Jüngste seiner acht Schwestern hieß Karin. So eine nette Familie wollte Heiner schon lange kennen lernen! Essen musste eine sehenswürdige Großstadt sein.

Durch Brunos Erzählkunst wurden dem Heiner seine Sexualhormone durcheinander gewirbelt und er kündigte fristlos. Bereits drei Tage später traf er in Essen ein und verstand sich gleich prima mit Brunos Eltern und mit deren jüngster Tochter, Karin. Die Inge aus Nürnberg war logischerweise nicht begeistert, dass der Heiner nun seine Zelte in Essen aufschlagen wollte, hatte sie doch eine Arbeitskraft verloren. Eine neue Hilfe zu finden, war Anfang der sechziger Jahre nicht so einfach!

Die Karin war ein nettes Mädchen und schon volljährig. Ihre Geschwister waren bereits verheiratet und nicht mehr bei den Eltern zu Hause. Wenn der Heiner die nunmehr ‚kleine’ Familie besuchte, brachte er stets eine Pulle Korn mit. Das förderte die Freundschaft und hob die Stimmung. Da wurde zwischendurch schon mal von Heirat gesprochen, denn man lebte im strengen katholischen Glauben.

Nach drei Monaten ‚glaubten’ Karins Eltern dem braven Heiner seine ehrlichen Absichten und gaben die Einwilligung zu Karins Ausreise ins Frankenland. Die Inge hatte immer noch keinen neuen Gehilfen gefunden und freute sich auf Heiners Heimkehr. Karin wollte nachkommen, da sie eine etwas längere Kündigungszeit einzuhalten hatte. Sie wollte bei Bruno und Inge wohnen, die zwischenzeitlich verheiratet waren. Ein wildes Zusammenleben war behördlich verboten und strafbar, dabei wäre in Heiners Ranch doch ausreichend Platz gewesen. Heiratsambitionen hatte der Heiner aber keine mehr, eher schon Frühlingsgefühle.

Beim ‚Ringbahnwirt’ wurde seine Heimkehr vom Ruhrpott ausgiebig gefeiert. Im Salon Inge ward er zum Damenfriseur avanciert, was ihm den Abschied von Karin erträglicher machte. Wie es der Zufall wollte, war unter den Kundinnen des Heiner auch ein Fräulein, sozusagen ein unverheiratetes weibliches Wesen, die auch Karin hieß. Diese shampoonierte der Haarkünstler nun schon zum dritten Mal ein und hörte haarsträubende Geschichten von der Dauerrednerin. Von einer alten Großmutter, bei der sie wohne, erzählte sie, welche sie nicht mehr einlasse, wenn sie zu spät nach Hause komme. Der Heiner bedauerte das arme Geschöpf über alle Maßen und lud das ‚unschuldige Mädchen’ zu sich auf die Ranch ein. Wie wir schon wissen, klappte beim Heiner Alles bereits beim ersten Mal…und die Meisterin Inge warf dem Heiner einen sorgenvollen Blick zu und sagte nur: „Heiner, das geht nicht gut“!

Karin Nummer zwei war von dem ‚Häuschen im Knoblauchsland’ begeistert. Der kluge Heiner hatte eine gefüllte Bar und bare Gefühle. Drei Monate preußische Kasteiung machten sich bemerkbar. Noch ein paar Gläschen Picon und kurze Zeit später stoben die Bettfedern. Der bayerischen Karin war es im Gegensatz zur rheinischen Frohnatur egal, was Gesetzgeber, Eltern oder Großmütter vorschrieben.

Heiner fühlte, dass auch seine Kundin vom Vormittag eine längere ‚Enthaltsamkeit’ hinter sich hatte. Und nach Hause wollte das brave Mädchen heute auch nicht mehr, warum auch? Die Oma ließ sie bestimmt nicht mehr ins Haus! Gegen Morgen schliefen die Beiden ein. Gegen Mittag erwachten sie und am späten Nachmittag zogen Gewitterwolken auf.

Am nächsten Tag hatte der Heiner keine Karin mehr. Weder eine preußische, noch eine bayerische. Er hatte einen guten Kameraden verloren: Bruno. Er hatte eine stets einsichtige Chefin verloren: Inge. Er hatte viele Leute guten Willens enttäuscht. Er war ein Wortbrüchiger. Karins Großmutter hatte die liebestolle Enkelin am Morgen gesucht und im Friseurladen nachgefragt. Der Heiner kündigte zum zweiten Mal bei der Inge. Diesmal hielt er wenigstens seine Kündigungsfrist ein. Die beiden Karins traf er seither nie wieder.

Regelmäßig, wenn es auf das Weihnachtsfest zuging, bekam der Strohkopf- Heiner Sehnsucht nach seinem Dörfchen am Steinwald und zu seiner ‚Mama’, der Tante Resl. Der Resl- Mama hatte der Heiner seine glückliche Kindheit zu verdanken, und für die Tante Resl blieb der Heinzi immer ihr lieber Waggi. Seine ‚Mama’ behauptete nie, dass er ein Glückskind sei. Sie blickte hinter seine Scheinwelt!

Ja, das war es, was der Mama Sorgen bereitete. Sie hatte den Heinzi schon öfter in Nürnberg besucht und musste sorgenvoll erkennen, dass ihr Waggi in schlechte Gesellschaft geraten war, über seine Verhältnisse lebte und den anerzogenen Glauben an den dreieinigen Gott in die Ecke gestellt hatte, wie einen unbrauchbaren Besen. Warum war der Heiner bei ihr in Hauxdorf ein ganz Anderer wie in der lauten und hektischen Stadt. Besonders, wenn im Winter das Dörfchen tief verschneit war und die kleinen Fensterscheiben nur Gucklöcher waren, unterhielten sich Beide gern über Geborgenheit, Zufriedenheit und Nächstenliebe. Bei der Mama sprach der Heinzi- Waggi über seine innersten Gefühle, da war er nicht der ‚Blender mit den Silberlingen’ in der Tasche.

Was war es nur, das den Heiner in der anheimelnden Stube der geliebten Mama innerlich so beglückte? Hier hatte sich seit seinem Weggehen nichts verändert. War es das mütterliche Wesen seiner Ziehmutter und ihr hingebungsvolles Herz? War es womöglich gar die Liebe Gottes, die von ihr ausströmte? Die Mama sprach viel über die Liebe Gottes, wie sie es schon in seinen Kindertagen getan hatte. „Die Liebe Jesu‚ verachtet kein Menschenkind - auch wenn sie bisweilen sehr weit von Ihm weggehen“, hatte die Mama bedeutungsvoll gesagt.

Über die Liebe Gottes, über Nächstenliebe und über die Liebe im Allgemeinen sprach der Heiner mit seinen Kumpels in der Stadt nie. Und in seinem Häuschen am Stadtrand, der Ranch, hingen auch kein Kruzifix an der Wand - und kein Jesus, der mit Seinen Jüngern durchs Kornfeld ging. Der Heiner kannte nur eine Art von Liebe. Die Mutterliebe der Frau, die bis zu ihrem Tod seine Mama war - und in Ewigkeit bleiben wird! Und wenn die Mama von der Liebe Gottes sprach, die auch ihn, den Waggi nicht verachtet, da sprach der Klugscheißer von ‚platonischer Liebe’ und Sexualtrieb und noch von schlimmeren Sachen, die der Mama und Jesus nicht gefielen. Die Mama wurde bei solchen Unterhaltungen immer sehr traurig und schwieg. Da wurde der Klugscheißer auch traurig, denn er wollte ja der Mama nicht wehtun. Er gestand es ja, dass in das Stadtleben von Jesus weit entfernt hatte, aber er glaube noch an Ihn, versicherte er der Mama. Doch er könne ganz gut ohne Ihn leben. Der Heiner bestritt die Existenz Gottes in keiner Weise, aber er hatte sich schon viel weiter von Ihm entfernt, als er es zugeben wollte.

Dadurch tat er seiner Mama großes Leid an; er sah ihre Tränen nicht, als er wieder in die große Stadt zurückfuhr. Einmal sah er die Mama lange mit gefalteten Händen beten, ehe er sich von ihr verabschiedete. Da gab er ihr den Rat, nicht so viel zu beten, denn ihm ginge es ja, ohne zu beten, auch ganz gut! Da sagte die Mama zu ihm: „Heiner, was du mir antust, wird von der Liebe getragen“ - und sie betete weiter.

Was hatte ihm die Mama noch mit auf den Weg gegeben? Den Segen Gottes? Was hatte sie wiederholt: „Die Liebe Jesu‚ verachtet kein Menschenkind – auch wenn sie bisweilen sehr weit von Ihm weggehen“. War er, der Glücks- Heiner, des Verachtens wert? Glaubte er wirklich noch an Gott: An den Vater – an den Sohn – an den Heiligen Geist? Auf der Rückfahrt in die große Stadt überkamen dem Heiner schwere Gedanken. Er war der Meinung, dass er für Gott ein annehmbarer Zeitgenosse sein musste, denn er war ja auf den dreieinigen Gott getauft worden. Gleich zweimal: Evangelisch und katholisch! Es war doch für die Echten und für die Protestanten derselbe Gott, oder? Schließlich war der Heiner doch Christ, kein Jude oder gar ein Mormone – oder ein Gospelsänger! Und er wollte ja irgendwann einmal eine christliche Ehe eingehen: Katholisch oder evangelisch – er hatte ja noch Zeit!

Die neue Stammkneipe hieß ‚Zum Kreuzeck’ und die Wirtin hieß Maria und der Wirt war ein Namenskollege vom Heiner. Das neue Wirtshaus war nur ein paar hundert Meter von der ‚Ranch’ entfernt. Nun passte der Name ‚Ranch’ zum Häuschen, wie die Faust aufs Auge, denn war der Heiner im Kreuzeck, sang das Peterle Hinnen ohne Unterlass aus der Musikbox: „Auf meiner Rääänsch bin ich König...“ und die Gäste schwangen die Freibiergläser! Schließlich war der Heiner ja auch ein König auf seiner Ranch! Seit er im ‚Kreuzeck bei der Maria Stammgast war, hatte er sich einen Cowboy eingestellt – einen ‚Vormann’. Der musste sich nicht mit Rindern beschäftigen, aber er war ein guter Hausmann. Sein Rufname war Günther; den wusste aber nur seine Mutter. Für alle anderen Leute war er der ‚Gong’. Der Gong war der Meinung, dass nun das kleine Häuschen einen neuen Namen brauche – wegen der ‚Silberlinge’, von welchen der Heiner anscheinend eine ganze Mine hatte. Was lag näher, als die Ranch nun ‚Silberranch’ zu nennen!

Der Gong war ein tüchtiger Obercowboy. Er hielt die Ranch sozusagen ‚in Schuss’ und tapezierte sogar, wenn es nötig war. Ihr Domizil musste stets sauber sein, denn die Maria vom Kreuzeck schickte ab und zu einen Übernachtungsgast vorbei, wenn ihre fünf Fremdenzimmer belegt waren. Anstelle eines armen Urlaubers oder eines reichen Staubsaugervertreters wurde einige Zeit später nur noch die Küchenhilfe oder das Zimmermädchen vom Kreuzeck ausquartiert, wenn es nötig war. Der Gong und der Heiner hatten nichts dagegen einzuwenden, das Freibier war gesichert.

Da war noch Einer: Der Alois – er stammte von einem Gehöft in Niederbayern ab. Ein großer, hagerer und verwegener Cowboy mit O- Beinen. Aber sonst sah er fesch aus! Seines Zeichens Bäckergeselle und Brotlieferant. Er war der ‚Macher’ von den drei selbsternannten Viehtreibern. Nicht dass er viel gearbeitet hätte – nein! Er war ein Weiberheld und ei ‚An- Macher’. Der Alois brachte meistens nicht nur einen vierpfündigen Laib Brot mit, sondern auch ein ‚Gspusi’ – eine Freundin. In seinem Mansardenzimmerchen über der Bäckerei war Damenbesuch streng verboten.

Eines schönen Maientages brachte der ‚Aloisius’ ein Mädchen mit. Es war so ‚schön’ und ‚warm’ und lieblich wie der Maientag selbst. Sie hieß ‚Cilli’ und wohnte ein paar Häuser weiter. Der Heiner kannte sie bereits, weil sie täglich am Häuschen vorbeistolzierte, wenn sie zur Arbeit musste. Geredet hatte er mit ihr aber noch nie, denn sie war die Tochter des ‚großen Trujo’, eines Großunternehmers der Baubranche – zu vornehm für den Heiner! Er war ‚angetan’ von Cillis Ausstrahlung; musste erfreut feststellen, dass sie ein legeres vornehmes Fräulein war und große kaffeebraune Augen hatte – und einen Kirschenmund…und ein grünes Kostüm mit Goldknöpfen…und eine goldene Armbanduhr…und Stöckelschuhe vom Feinsten, Pumps oder Pumps oder so, und noch viel mehr. Der Heiner wagte es nur, sie aus den zusammengekniffenen Augenwinkeln zu betrachten, so nobel war sie. Und den Duft, den sie ausstrahlte: Maiglöckchen oder so… wie hatte es der Teigjongleur nur geschafft, dieses Schmuckstück auf die Ranch zu bringen?

Der Cilli gefiel es auf der Silberranch und bei dem dreiblättrigen Kleeblatt. Es gefiel ihr auch im Kreuzeck bei der Maria. Im Garten der Ranch sah man seit Neuestem einen großen schwarzen Hund – eine Dogge, so groß wie ein Kalb! Benötigten die Cowboys einen derartigen Wachhund für ihre imaginäre Rinderherde? Nein – die Hundeführerin machte nur Pause beim Heiner. Der große Trujo wunderte sich und freute sich, dass sein Töchterlein so gerne mit dem ‚Chester’ Gassi ging. Das war doch bisher nicht der Fall! Ein ganzes Jahr lang klappte die Hundeführung prächtig!

Dann stand dem Trujo seine Buchhalterin plötzlich vor der Haustüre der Ranch. Sie war ziemlich erbost und holte den schwarzen Hund samt Hundeführerin ab. Der Vater von Cilli hatte in Erfahrung gebracht, dass das Kalb – die Dogge – viel zu wenig spazieren geführt wurde und lediglich die wilden Katzen beim Heiner Tunichtgut verscheuchte. Am Stammtisch bei der Maria erzählte der ‚Tunichtgut’ großmäulig, dass er die Cilli schon heiraten würde, aber nicht aus Liebe, sonder wegen der zu erwartenden Mitgift. Da lachten die Gäste über den gelungenen Witz des Heiner lauthals. Die Maria gab ihm den guten Rat, erst mal einundzwanzig Jahre alt zu werden, damit er beim Standesamt die Heiratsurkunde unterschreiben dürfe. „Naja, ist ja schon demnächst soweit“, fügte sie an, aber: „Meinst du wirklich der Trujo lässt seine Cilli heiraten, wo sie erst siebzehn Jahre alt ist, noch dazu dich! Hahaha – der große Trujo hat schon Möglichkeiten, das zu verhindern, haha, phantasiere weiter, du Spinner“!

Alle mächtigen Riegel, welche der mächtige Trujo hin- und her- schob, waren null und nichtig. Die Cilli hing an dem Heiner, wie eine Klette. Nachts stieg sie mittels einer langen Leiter aus ihrem ‚Fenster zum Hof’ und besuchte den Geliebten. Am Morgen schlich sie sich wieder nach Hause, räumte die Leiter beiseite und saß pünktlich am morgendlichen Kaffeetisch. Das klappte wiederum ein ganzes Jahr prächtig. Eines Tages verschliefen der Heiner und die Cilli und die Nachbarn staunten über das geöffnete Fenster zum Hof und die angelehnte Leiter. Beide erwachten erst, als dem Trujo seine Buchhalterin stürmisch an die Pforte zur Ranch klopfte. Und die geplagten Eltern der Cilli beschlossen, die Cilli heiraten zu lassen, damit kein uneheliches Kind Schande über die angesehene Familie brachte.

Der Gong und der Aloisius hatten ihre Wette verloren. Warum waren sie auch so siegessicher, wie sie vor einem Jahr mit dem Heiner wetteten, er hätte keine Chance, die liebe Cilli zur Frau zu bekommen. Nun war es geschehen. Die Cilli zog zum Heiner auf die Ranch, weil ihn der große Trujo unter seinem Dach nicht haben wollte. Wieder einmal hatte es beim Glücks- Heiner beim ersten Versuch geklappt. Die Cilli hatte ihn, eben erst achtzehn Jahre alt geworden, aus Liebe geheiratet – der Heiner, eben erst volljährig geworden, hatte des schnöden Mammons wegen gefreit. Wie sollte das gut gehen?

Bereits drei Tage nach der Hochzeit war die Ehe für Heiner eine Last. Er gab seinen Schwiegereltern die Schuld an seinem Unglück, sie hatten ihn ja indirekt zur Heirat gezwungen. Cilli blieb zu Hause, weil der Heiner seinen Junggesellenabschied im Kreuzeck mit seinen Kumpels alleine feiern wollte. Unter den Saufbolden war auch ein weitläufiger Verwandter von Maria. Der brachte den Heiner auf die Idee, nach Frankfurt zu fahren, weil da richtig was los war. Der Manfred erzählte von abartigsten Praktiken, die man im Rotlichtmilieu der Mainmetropole erkaufen konnte.

Am folgenden Tag brachen der Heiner und der Manfred auf, um die Mosel- und die Kaiserstraße in dem Sündenbabel am Main zu inspizieren. Sehnsucht nach Cilli hatte der Heiner nicht, und ein schlechtes Gewissen erst recht nicht! Der Manfred war ein kleiner Unterweltkönig und schon mehrmals in Straubing inhaftiert. Das störte das Greenhorn von der einstigen Silberranch aber nicht. Bis in die frühen Morgenstunden durchstreiften sie das Bahnhofsviertel und blieben in einer zwielichtigen Spelunke hängen. Kaum hatten sie Platz genommen, fragte eine ‚Tischdame’ nach, ob sie sich zu den beiden Herren gesellen dürfe. Dem Heiner wurde warm ums Herz. Dieses zarte Persönchen sollte ein geldgeiles Animiermädchen sein? Niemals!

Ihre Stimme klang nicht rauchig und versoffen, sondern hatte den reinen Ton eines Porzellanglöckchens vom Weihnachtsbaum. Sie betrank sich auch nicht, sie nippte nur an ihrem Kelch und legte die Hand auf des Heiners Knie. Warum sollte das Mädchen auch des Umsatzes wegen trinken – der Heiner schmiss ja eh schon eine Lokalrunde nach der anderen. Cilli war ins Nirwana gerückt, die neue Herzensdame hatte sich als ‚Eva’ vorgestellt. Und genauso stellte sich der Heiner die Eva im Paradies vor. Er war berauscht; weniger vom Champagner, als von Eva.

Der Geschäftsführer des Etablissements freute sich und der Manfred fand eine passende Gelegenheit, den Heiner um ein paar Hunderter anzupumpen. Nach der fünften Flasche Champagner aus dem Supermarkt, die hier mit zwanzigfachem Aufschlag verkauft wurde, schenkte der im siebten Himmel schwebende Heiner dem Manfred die paar Hunderter und wollte partout das zarte Animiergewächs Eva von ihrem unkeuschen Arbeitsvertrag loskaufen.

Der Manfred war entsetzt und fragte den Heiner, ob er wohl überhaupt nicht an seine jungeund hielt, stumm und ergriffen, ihre Hand. Das arme Ding musste für ihre kranke Mutter sorgen, der Vater war im Krieg geblieben und ein kleines Schwesterchen war auch noch zu ernähren. Den Heiner übermannte ein noch nicht gekanntes Gefühl. Eine eigenartige Wärme durchrieselte seinen Körper. Er war sich ganz sicher, dass diese aufwallende Wärme nicht vom Alkohol kommen konnte, es war Liebesschmerz! Als der Morgen erwachte, schlief der Heiner ein.

„Aufwachen“ hörte der Heiner eine weit entfernte Stimme. Doch der Rufer war ganz nahe und rüttelte den schlaftrunkenen Trunkenbold an der Schulter. Es dauerte geraume Zeit, bis er wusste, wo er sich befand. Helles Neonlicht blendete ihn und es roch nach kaltem Rauch und abgestandenen Getränken. Neben ihm rappelte sich der Manfred in die Höhe, dem genauso übel war, wie dem Heiner. „Na endlich“, schrie der Geschäftsführer und war nicht mehr so freundlich wie am Abend zuvor. „Polizeistunde“! Kein Gast und keine Eva waren zu sehen!

„Wo ist sie…wo ist sie“ schrie der Heiner, genauso laut wie vorher der unhöfliche Geschäftsführer; um gleich bedeutend leiser, zum dritten Mal zu fragen: „Wo ist sie“. Ihm dröhnte der Schädel, als hätte ihn ein Bierschlegel voll erwischt. „Wer?“ fragte der Kneipier wirsch. Der Heiner begann zu stottern: „Die…die…die?“ Wie hieß sie nur schnell? „Ach, die Eva“, half der Oberkellner weiter. Ja, Eva mit der leisen Glöckchenstimme! „Die Eva hat heute frei“ mischte sich der Geschäftsführer wieder ein. Dem Heiner wurde schwindelig, als träfen ihn jetzt gleich zwei Bierschlegel. Im nächsten Augenblick fegte er die leeren Gläser vom Tisch und der Kneipenboss fuchtelte mit einer Pistole herum. Der Manfred wollte den Waffenschein sehen, der Heiner die Eva. Zwei Minuten später saßen die beiden ‚Dorfdeppen’, wie sie der rüde Zuhälter beleidigend nannte, auf dem Pflaster vor dem Verbrecherschuppen.

Auf der Konstabler- Wache konnte man den Beiden auch nicht helfen. Dreißig Silberlinge hatten sie noch in den Taschen, sogar dem Manfred sein geliehenes Geld war futsch. Der Heiner meinte: „Wir sind bestohlen worden, soviel Geld kann man in einer Nacht gar nicht verbrauchen“ und der freundliche Konstabler konstatierte: „Man hat euch beschissen – ist doch ganz einfach“!

Der Manfred war überzeugt: „Man hat uns schachmatt gesetzt, man hat uns ein Schlafmittel in den Schampus geschüttelt – ich bin noch nie in einem Wirtshaus eingeschlafen“, und wollte Anzeige erstatten. Der zweite Polizist belehrte sie über die Gefahren der Großstadt Frankfurt, als wäre Nürnberg ein Provinznest! „Wer in solche Unterweltlokale geht und ausgenommen wird wie eine Weihnachtsgans, ist selber schuld, tröstete der Revierleiter die beiden Bordellamateure. Eine Eva war nicht als vermisst gemeldet, wie sie denn noch heiße? Wo sollten die Beiden das denn her wissen. Sie wussten nur, dass sie zwei Einzelzimmer vorab bezahlt hatten und dafür auf der harten Tischplatte schlafen durften. Und noch einmal hörten sie, dass sie an ihrem Unglück selbst schuld waren. Wie spät es war, wussten die Nürnberger Globetrotter auch nicht. Sie verwechselten den Morgen mit dem Abend und acht Uhr mit zwanzig Uhr. Für die verbliebenen dreißig Silberlinge bekamen sie an der Tankstelle fünfundvierzig Liter Super, das reichte, um nach Hause zu fahren.

Auf der Heimfahrt wurde nicht viel gesprochen. Der Heiner hatte ein ungutes Gefühl um die Herzgegend. Das Gewissen war also noch vorhanden und meldete sich immer heftiger, je näher sie Nürnberg kamen.

Gewissensbisse waren dem Heiner aber fremd, es war das pochende Herz, das er vernahm. Und das rief in kurzen Abstößen: „E- va, E- va, E- va“! Eigentlich hätte sein Herz doch den Namen Cillis rufen müssen. Der Heiner machte sich Gedanken über die Liebe. Es musste zwei Arten von Liebe geben. Er dachte dabei an die verschiedenen Liebesbeziehungen, die er bisher kannte, einerseits - und an die schmachtende Liebe, wie er das neue Gefühl nannte, andererseits. An die Liebe seiner ‚Mama’ dachte er nicht und die Liebe Jesu‚ kannte er nicht.

 

***

 

Zum ersten Mal hatte etwas nicht wunschgemäß hingehauen. Er haderte mit seinem Schicksal. Er schimpfte auf den Himmel und die Hölle. Der ‚Hansdampf in allen Gassen’ hatte einen seelischen Tiefschlag bekommen.

Sein frisch vermähltes Weib nahm dem Heiner den Ausflug ins Hessische nicht übel. Liebevoll meinte sie, die Abschlussfeier vom Junggesellenleben gehöre zu einer Hochzeit eben dazu, wie das ganze Drum und Dran. „Reden wir nicht mehr darüber“, sagte sie und verzieh ihm sogar, dass er ungefähr zwei Monatseinkommen verprasst hatte. Der treulose Ehemann nahm ihre Worte nur im Unterbewusstsein wahr. Der Regen trommelte ein wildes Staccato an die Scheiben: E-va-lein, E-va-lein, E-va-lein! Er schaute dem Zeiger der Wanduhr zu; und deren Tick und Tack hörte sich heute anders an: „Eva – Eva – Eva“! Und seine Herzschläge pumpten das ihren Namen rufende Blut durch Venen und Arterien. Unsichtbare Hände legten sich um seinen Hals und drückten ihm die kehle zu. Es war nicht zum Aushalten – er wollte sie wieder sehen und musste wieder zu ihr. Dass er dabei seiner Frau bitteren Schmerz bereitete, störte den Selbstsüchtigen nicht.

Wieder saßen die Animiermädchen am Tresen oder bei den Freiern an den Tischen. Aus der Musikbox hörte man Rocco Granata stöhnen: „Buona notte, alles was man will, kann man nicht haben…“ und der Heiner konnte sein Engelchen mit der zarten Glöckchenstimme nirgends erspähen. Frage an den Boss: „Wo ist sie“? Antwort: „Weg“. Frage: „Wann kommt sie“? Antwort: „Überhaupt nicht mehr“! Sie habe die Absteige gewechselt, erfuhr der Heiner: „Sie kennen doch diese Sorte von Mädchen; heute in Berlin, morgen in Wien, übermorgen in Hamburg – immer unterwegs“!

Ein Stahlband umspanne sein Herz, das sich immer enger zusammenzog. Kein Laut drang mehr aus seinem ansonsten großspurige Reden schwingenden Mund. Und Rocco Granata sang herzzerreißend „…alles was man will, kann man nicht haben…“ und dem Heiner schwitzten die Augen. Er meinte, zum ersten Mal der Liebe wegen zu weinen.

Auch Cilli weinte. Zweihundert Kilometer weiter weg saß sie schon wieder alleine zuhause. Sie hatte sich ein Fläschchen Deidesheimer Hochzeitswein, den ihr die Eltern geschenkt hatten, aufgemacht und ihr Brautkleid angezogen. Das Foto des jungen Ehepaares stellte sie vor sich auf den Tisch und betrachtete es unter Tränen. Sie schluchzte in ihr Spitzentüchlein und hielt ihr Myrtenkränzlein in der Hand, als ihr Mann die Tür öffnete. Cillis Blicke waren bitterste Anklage, die dem Heiner zur Weißglut trieben. Er schlug der Cilli das Myrtenkränzlein aus der Hand und warf es aus dem Fenster. Er zerfetzte ihr das perlenbesetzte Brautkleid, mit dem sie vor Wochenfrist vor dem Traualtar gestanden hatte, und riss es ihr stückweise vom Leib. Er packte die Weinflasche und entleerte sie in den Abguss. Das leere Glas und das Hochzeitsphoto zerschmetterte er auf dem Teppichboden. Und Cilli weinte und schluchzte noch mehr.

Und der hochmütige und feige ‚Glücksheiner’ spürte, dass er alle liebenden Eigenschaften verloren hatte. Er brachte es nicht einmal übers Herz, Cilli um Verzeihung zu bitten. Er hatte ein kaltes Steinherz bekommen. Er wurde zum Gottes- Ankläger und Satan freute sich.

„Heiner, was du mir antust, wird von der Liebe getragen“ hatte vor geraumer Zeit seine Mama zu ihm gesagt. Und das Leid von Cilli? Und sein eigenes Leid? Was war das für eine Liebe, die fähig war, solch schweres Leid zu tragen? Dass das Leid durch die Liebe erzeugt wird, wusste die Mama wohl nicht? Eine Liebe Christi sollte es geben? Gab es Ihn überhaupt? Wenn ja; warum ließ Er dann zu, dass er eine Andere im gleichen Maße liebte, wie er von seiner Frau geliebt wurde? Der Heiner machte es sich zu einfach, sein Fehlverhalten auf Andere abzuwälzen. Selbst der Herrgott hatte ein Teil Schuld an seinem Unglück, er selbst war das Unschuldslamm.

Es kam eine triste Zeit, da klimperten die Silberlinge nicht mehr so laut in den Hosentaschen und aus der ‚Silbermine’ ward ein überschaubares Flöz geworden. Auf fremden Leuten Köpfe herumhandwerken gefiel dem Heiner nicht mehr, es war ja nur Kleingeld damit zu verdienen. Er wollte schon eher eine goldene Nase, die er immer noch recht hoch trug. Von wegen goldenes Handwerk! Der Heiner war mit sich selber uneins, mit dem Schicksal haderte er und Jesus Christus brauchte er nicht. Auf seinem Irrweg wurde der Heiner immer mehr eine Schaupackung Satans. Die Ursache seines Übels bei sich selbst zu suchen, fiel dem Heiner immer noch nicht ein.

Der große Trujo beobachtete das Faulenzer- Dasein seines Schwiegersohnes mit Sorge. Die vermeintliche Schande eines unehelichen Kindes traf nicht ein, aber der ganze Kerl war ja ohnehin ein Schandfleck der Gesellschaft. Seiner Tochter Cilli zuliebe nahm er den Heiner in seine Firma auf und versetzte das kinderlose Paar in seine Niederlassung nach Frankfurt. Ironie des Schicksals oder Zufall? Der einstige Haarkünstler wurde zum ‚Prüfer für Blitzschutzanlagen’ und die Cilli war täglich bei ihm. Während er mit dem Ohm- Messgerät hantierte, fertigte die Cilli die Prüfberichte und stellte die Quittungen aus. Das war eine schöne und gewinnbringende Arbeit. Wenn es dem Esel zu gut geht, tanzt er auf dem Eis, sagt das Sprichwort. Mit der Zeit wurde dem Heiner das geordnete Eheleben zu langweilig.

Ein ‚Span der Sehnsucht’ steckte in seinem erkalteten Herzen. Der Span hieß Eva. Täglich nur sein verliebtes Weib neben sich und über sich und unter sich zu haben, machte ihm immer weniger Freude. Cilli erduldete alle Launen des Haderlumpen geduldig und hing mit jeder Faser ihres Herzens an ihrem Heiner. Nie würde sie sich von ihm trennen. Das wollte der Heiner genauso wenig, denn er wartete auf das erhoffte Vermögen, das beim Heimgang eines Elternteils fällig wurde. Wie die Katze vor dem Mausloch auf die Beute wartet, so wartete er auf Cillis Pflichtteil. Ging es um den schnöden Mammon, war der Heiner sehr ambitiös!

Die Cilli ließ ihm ja sein ‚freies Leben’, Privilegien genoss er reichlich und das sechste Gebot war im so unwichtig, wie alle anderen himmlischen Vorschriften. Gab es eigentlich ein Gebot Gottes, gegen das der Heiner nicht verstieß? Doch – getötet hatte er noch nicht, wenn man von der täglichen Hinrichtung der Liebe absieht. Aus dem netten Jungen von einst war ein Betrüger und infamer Lügner geworden. Die Menschen und seine Cilli konnte er ja ungestraft betrügen und belügen – aber Jesus Christus – Gott?

Der Heiner wanderte immer mehr in die Finsternis und der Hölle entgegen. Er änderte sein gottloses Leben auch bei der Geburt seines Sohnes Didi nicht. Er änderte es bei der Geburt seines zweiten Kindes – Richy – auch nicht. Als seine geliebte Mama starb, haderte und schimpfte er noch mehr mit seinem Schöpfer.

Neun Jahre waren sie nun verheiratet, neunmal hatte der rast- und ruhelose Geist des verdammten Heiners die Bleibe gewechselt. Er wurde vom ‚Bösen’ beherrscht. Seine Ranch, das einstige Behelfsheim seiner leiblichen Mutter hatte er an seine Schwester verkauft. Cillis Eltern nahmen die junge Familie auf. Als der erboste Schwiegervater den Heiner eines Abends fragte, was er mit dem vielen ererbten und erstrittenen Geld gemacht habe, antwortete er dem großen Trujo, er habe eine Tonne Dynamit gekauft und sprenge nun seine Burg samt Geldbunker in die Luft. Da war es mit der Geduld des Patriarchen zu Ende. Noch in der gleichen Nacht jagte er den Heiner aus dem Haus, ehe dieser Unmensch sein Eigentum in die Luft jagen konnte. Die Cilli weinte nur still vor sich hin, wie sie es so oft in den letzten neun Jahren schon getan hatte.

Der mächtige Trujo wollte sein Kind, die Cilli, umgehend und endgültig von diesem Mitgiftjäger befreien. Er bot seiner Tochter eine Summe an, welche der Heiner jemals geerbt noch erarbeitet hatte, wenn sie sich nur scheiden ließe. Doch die Cilli weinte noch mehr und erklärte ihrem Vater, wo der Heiner hingehe, da wolle sie auch sein. Sie liebe den treulosen Ehemann genauso innig, wie am ersten Tag, so wie bei ihrem ersten Zusammensein. Sie wolle dort sein, wo ihr Mann war! Die Eltern waren überzeugt, dass ihre Tochter durch die ständigen ehelichen Erniedrigungen verrückt geworden war. Wie anders war es möglich, dass sie ein angebotenes Vermögen ablehnte. War ihre Liebe so mächtig, dass sie über allem Irdischen stand? Bestimmt, denn mit allem Geld der Welt konnte man diese Liebe nicht kaufen. Wieder war ein Wohnungswechsel nötig. Der Heiner war überzeugt, dass seine Cilli dem Wahnsinn verfallen war. So viel dargebotenes Geld – nie mehr arbeiten.

Abermals fragte der ruchlose Heiner seinen Schöpfer, warum Er ihm diese Alles in Kauf nehmende Liebe zur Seite stellte. Warum ausgerechnet ihn, dem Taugenichts, bei dem nur der Mammon zählte. Ja, aus seinen Anklagen wurden allmählich Fragen. Fragen an Gott sind bereits ein Hinschritt zum Gebet!

Er sehnte sich doch auch nach Liebe, so wie Cilli. Warum war die Berührung einer anderen Frau für ihn erregender, als der Hautkontakt mit seinem angetrautem Weib? Er mochte sie doch, sein kleine ‚Schissimaus’ Warum war er nicht dazu fähig, ihre Zärtlichkeiten zu erwidern? Warum drängte ihn sein Trieb immer wieder zu andern Weibspersonen? Seine Fragen waren nicht mehr anklagend, dennoch arrogant an die Allmacht Gottes gerichtet. „Warum hast Du mich so geschaffen – warum zehrt die Liebe an meinem Herzen und frisst meine Seele auf?“ Aus seinen arroganten Fragen wurden schließlich Anfragen. Aber der Dreifaltige wollte nicht antworten.

 

***

 

Nun waren schon zwölf Jahre vergangen, seit die Cilli und der Heiner geheiratet hatten. Zwölf mal waren sie auch umgezogen. Wenigstens ging der umhergetriebene Heiner einer regelmäßigen Arbeit nach, so dass die Cilli die beiden Buben mit Hingabe erziehen konnte. Sie war ihren Kindern eine liebevolle Mutter und der Vater war die Woche über als Monteur unterwegs. Manchmal sagte sie zum Heiner: „Wenn du nur öfter zu Hause wärst; du musst mich ja nicht mögen, nur verlassen sollst du mich nicht“. Und der Heiner antwortete: „Ich mag dich doch, aber einen Mann, den du in einen Glaskasten stellen kannst, um ihn ständig bei dir zu haben gibt es nicht“. Einen Glaskastenmann wollte sie ja gar nicht, nur einen, der ihre Liebe ein bisschen erwiderte, wolle sie. Cilli war empfindsam, weise und vorausschauend. Unheilvolle Anzeichen wusste sie zu deuten, ehe sie eintrafen.

Der Heiner wechselte nun bereits zum Vierten Mal den Beruf. Er hatte mittlerweile die Schwiegereltern um Verzeihung gebeten und der große Trujo finanzierte seiner Tochter ein Taxiunternehmen. Die Cilli wurde Unternehmerin und der Heiner war zufrieden, dass er als ihr Alleinfahrer gut verdiente. Ende der wilden Sechziger war ein Taxiunternehmen ein lukratives Geschäft. Der Heiner wurde ein ‚Mustergatte’ und sesshaft. Beide stiegen nun in die Gastronomie ein und Alles florierte wie in besten Jahren. Nur ein paar glückliche Jahre war der Cilli beschieden, dann schlug der Blitz ein. Der Blitz hieß Monika – ein Teufelsweib. Sie hatte Evas Stimme und beim Heiner hörte sich ihr Sirenengesang nicht nur wie Glöckchenläuten an – nein; Heiner hörte ‚Wandlungsglocken’. Wie hatte Rocco Granata damals in Frankfurt gesungen? „Alles was man will, kann man nicht haben“! Diesmal wollte er Alles haben! Und Monja war ‚Alles’. Endlich hatte er die wahre Liebe gefunden!

Cilli war gefasst, als sie von Heiners Vorhaben hörte. Mit der Scheidung war sie aber nicht einverstanden. Sie weinte nur wieder einmal, als sie dem Heiner seinen gewünschten Geschäftsanteil ausbezahlte. Sie wünschte ihm viel Glück. Damit die Kinder nicht vernachlässigt wurden, suchte sie eine Frau, die ihr bei der Arbeit in der Gaststätte half und mit Didi und Richy die Schulaufgaben machte. Dass Monja, so wie er auch, verheiratet war und ihre fünf Kinder in einem Heim untergebracht hatte, störte den Heiner nicht. Er war überzeugt, dass ihn Monja mochte. Das war schon richtig gedacht, aber falsch verstanden. Das Liebesverhalten der zwei Sünder war nun ins Gegenteil verkehrt. Heiner hätte sich für Monika die Nieren aus dem Leib schneiden lassen, um ihre Treue zu erkaufen – Monika brauchte die Abwechslung. Die Zeit des kurzen Zusammenlebens war eine einzige Orgie zweier zerrütteter, von bösen Dämonen besessenen Menschenkindern, deren ‚Liebe’ zur Höllenqual wurde. Warum musste den Heiner sein Herz unter diesen Qualen verbrennen. Nun begriff er langsam die damaligen Worte seiner verstorbenen Mama: „Das Leid wird von der Liebe getragen“. Oh, wie hatte er Cillis Liebe gegeißelt – und er tat es noch.

Er war sehend, dennoch blind! Wie Schuppen fiel es von seinen Augen. Ihm war, als käme er aus einer Nebelwand ins helle Sonnenlicht. Anders: Er hatte das Gefühl, lange in einem unterirdischen Verlies zugebracht zu haben. Er wusste plötzlich, dass ihn die Liebe; oder das, was er unter dem Wort verstand, vernichten würde, wenn er diese Abhandlung der Liebe weiterlebte. Weder Monika noch er hatten jemals in ihrem Leben die Liebe Jesu‚ Christi angenommen – dessen Liebe Wahrheit ist und nur dessen Liebe die Wahrheit des Lebens erkennen lässt – Agape!

Der Heiner begann, seinen Verstand zu gebrauchen. Er musste das Liebesmahl mit Jesus Christus einnehmen; er musste Seine dargereichte Hand annehmen! Woher sollten er und Monja von dem brennenden Herzen Jesu‚ wissen, wenn sie dessen Lehre missachteten. Fleischeslust und die Liebe des Fleisches sind mit Agapeliebe und der Wahrheitsliebe des Geistes nicht vereinbar!

Dem Heiner blieb der schwere ‚Weg des Reuepfades’ nicht erspart. Mitunter war es ein Höllentrip und er wünschte sich, das Feuer der Läuterung möge ihn verbrennen. Aus der Finsternis ins Licht ist und bleibt ein schwerer Weg. Seine hoffärtigen Fragen an Gott wandelte er nun in ein ‚fragendes Gebet’ um; etwa so: „Jesus, mein Herr und Gott – warum lässt du mich mein eigenes Weib nicht in solchem Maße lieben, wie sie mich lieb hat? Warum verzehrt mich meine Liebe zu Monja langsam, wie eine lauernde, fleischfressende Pflanze? Warum lässt Du Cilli leiden, ob meiner Schuld?“

Dem ehemaligen Glücksheiner wurde allmählich bewusst, das seine Liebe zu Monja eine verlorene Liebe war. War seine Ehe womöglich eine auferlegte Strafe Gottes? Der Geldsüchtige hatte doch nicht aus Liebe geheiratet. Eine Wirtshauswette war ihm Cilli wert gewesen – Verblendetes Gewinnstreben und Geldgier waren und sind schon seit Urzeiten Untugenden des Teufels. Der Heiner hatte die wahre Liebe zur ‚Liebesware’ degradiert und sie in den Schmutz getreten. Er hatte sie verloren; er war der große Verlierer. Aus seinen ‚Gebetsfragen’ wurden aufrichtige Gebete. Er ging seinen Weg der Reue unbeirrt weiter und nahm den Weg der Buße an, der ihm auferlegt. Seine vielen Tränen konnten die glühenden Kohlen seiner Sünden nicht löschen, die fiktiv unter seinen Sohlen brannten. Er bat Jesus aufrichtig um Verzeihung um Alles, was er Cilli, seiner Mama, seinen Nächsten und Ihm, seinem Erlöser jemals angetan hatte. Er betete und hoffte. Ja, die Hoffnung auf Vergebung ist die Grundmauer des Glaubens. Und Gott sah in Heiners Herz, erkannte Reue und Buße und entzündete seine Liebe – Er entzündete Seine Liebe in ihm. Er läuterte ihn, wie man Gold im Feuer läutert. Gleich Feuerflammen entzündete der einige und wahre Gott Seinen Heiligen Geist in ihm. Das Werkzeug ‚Acon’ ward geschmiedet als zweischneidiges Schwert in Seiner Hand – Satan ist der Verlierer des Myriadenkampfes.

Der Heiner erkannte nun, dass ihn Gott beim Namen gerufen und ihn ausgesondert hatte, vom Mutterleibe an. Die letzte Versuchung des Satans stand dem Heiner aber noch bevor. In der Zeit der ‚Offenbarung des Acon’ zog der ‚Verführer von Anfang an’ seinen fünften Joker aus dem Ärmel. Der falsche Joker war ‚Das Weib’ und hieß Monika. Heiner bestand seine ‚Aufnahmeprüfung in den Himmel’ sehr gut. Note eins!

Es ist wahrhaftig und gewiss, dass die Liebe Jesu‚ niemanden verachtet, und der, der dieses niederschreibt, bezeugt, dass Alle, die an Ihn glauben von Ihm zur ‚Hochzeit mit dem Lamm’ geladen sind – am Beginn des ‚Ewigen Lebens’, Amen.

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© Karlheinz Döring