jesusamen.de
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Als mich mein Herr (Gott) beim Namen gerufen hatte und mir durch Seine Offenbarung Geheimnisse des Himmels anvertraute, teilte Er mir meinen neuen Namen mit. „So sollst du dich fortan nennen, es ist in Ewigkeit in die Himmel (Universum) geschrieben: Acon“.

 

AGITATIO

Bewegung – Betreibung – Regsamkeit
Redsamkeit - Rührigkeit

CONCILIO

Zusammen bringen – verbinden – gewinnen – empfehlen –vermitteln
Zustande bringen – erwerben – verschaffen

OSTENTUS

Zum klaren Beweise – das Zeigen und Aufzeigen
Zeichen setzen *)

NUMEN

Göttliches Walten – Schickung – Macht – Wesen – Gottheit –Befehl
Wille – Wink

*) Gegensatz: ostentus credere – für Blendwerk halten

 

 

 

 Eine Meditation zu:

 

Ich bin angekommen, ich bin zuhause

 

Ich bin angekommen bedeutet, ich habe aufgehört zu rennen und bin im gegenwärtigen Moment. Nur er umfasst Leben. Atme ich ein, mache ich einen Schritt, berühre ich das Leben. Mit dem Rennen, den Hetzen aufhören ist wichtig. Nach Frieden, Glück und Stabilität kann ich nur im Jetzt Ausschau halten. Im Jetzt ist mein Zuhause. In ihm entdecke ich Wunder. Kummer und Sorgen werden geringer.

 

„Ich bin angekommen“, „ich bin zuhause“, diese Verse eignen sich für die Geh- und Sitzmeditation. Beim Einatmen sage ich „angekommen“, beim Ausatmen „zuhause“.

 

Bin ich im Hier und Jetzt angekommen, kann ich das Leben mit all seinem Wundern berühren. Der Regen ist ein Wunder, der Sonnenschein ist ein Wunder, die Bäume sind Wunder, die Gesichter von Kindern sind Wunder.

 

                                      Aus: Inspirationsbuch 2012, Seite 225+226

 

Jesus sagt: Ich bin der Anfang und das Ende, Ich bin der Ich bin: AMEN

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ordo und Ordensgeschichte

 

 

Konvergenz der Urbruderschaften der Essener Männer und der Jüngerschaft.

Zusammenschluss einiger Bruderschaften und Ordensritter zum Geheimorden

 

ORDO HIEROSOLYMITANE CORPUS CHRISTI

(verschiedene Schreibweisen möglich)

           

            "Kommt, lasset uns hinaufziehen zum Berge des Herrn, zu dem

            Hause des Gottes Jakobs, dass ER uns Seine Wege lehre und wir wandeln

            auf Seinen Pfaden; denn von Zion

            wird die Weisung ausgehen, und das Wort des Herrn

            von Jerusalem.

 

          Und ER wird Recht sprechen zwischen den Völkern und Weisung geben

            vielen Nationen und sie werden ihre Schwerter

            zu Pflugscharen schmieden und ihre Spieße zu Rebmessern.

            Kein Volk wird wider das andere das Schwert erheben,

            und sie werden den Krieg nicht mehr lernen."

 

            (Jesaja 2, 3-4, masoretischer Text aus der Jesaja-Rolle der Qumram Rollen.)

 

Seit die Rollen vom Toten Meer ans Licht kamen, haben wir eine detaillierte Übersicht der Epoche der Zeitenwende. Der wichtigste Fund, der je im Heiligen Land gemacht wurde, ja - in der ganzen Welt gemacht wurde, ist heute im Schrein des Buches im Israel-Museum aufbewahrt. Der obige Text aus der 7,34 Meter langen Jesaja- Rolle wird allgemein um das Jahr 100 v.Ch. datiert. Mit der Festlegung des biblischen Kanons im 1. und 2. Jahrhundert nach Christus wurden alle Bücher ausrangiert, die sich vom festgelegten kanonischen Text unterschieden, ebenso wie viele Bücher, die zuvor als geheiligt gegolten hatten, aber dann doch nicht in den hebräischen Kanon aufgenommen wurden. Die hebräischen Originale dieser Bücher verschwanden bald, einige der Exemplare wurden jedoch von den christlichen Gemeinden zu Übersetzungen aufbewahrt; zum Beispiel die später als "Apokryphen" bezeichneten.

 

Zufällig waren diese schon zuvor in die Septuaginta (3. Jh. v. Chr.) aufgenommen worden, und die Septuaginta war es, die Jahrhunderte später als offizielles griechisches "Altes Testament" der frühen (Ur)- Kirche anerkannt wurde. Jetzt kamen in Qumram einige dieser Bücher in der originalen hebräischen Sprache ans Licht! Die Manuskripte der Schriftrollen sind eine Interpretation der Worte des Propheten (Habakuk) und deren Anwendung auf die Geschehnisse des 1. Jahrh. v. Chr. Für die Gestaltung eines neuen Ordenstyp, nahezu 2100 Jahre später, ist es unerlässlich die dritte Rolle, die eine Disziplinlehre und ein ausführlicher Kodex des gerechten Verhaltens vor Gott und den Menschen ist; teilweise als die innere Vollendung der Verbundenheit in die Gestaltung des Eides b.z.w. der Gelübde aufzunehmen. Die Männer, welche die Texte kopierten und die Kodizes der "Qumram- Sekte" verfassten, waren ein kleiner Teil der asketischen und sehr frommen jüdischen Urgemeinde, die den Gesetzen und Geboten in den fünf Büchern Mose ihre eigenen Interpretationen gaben. Als ein Erdbeben am Ende des 1. Jh., zur Zeit des Herodes, die Stätte der Qumram- Sekte verwüstete, wurde sie verlassen, bald darauf aber von derselben Gemeinschaft neu besiedelt, welche von den meisten Forschern mit den "Essener Männern" identifiziert wird. Auch nach Flavius Josephus, dem jüdischen Historiker des 1. Jahrhunderts, waren es die "Essener Männer", die wie Mönche zusammenlebten und die erste nachweisbare Bruderschaft gründeten. Sie heirateten nicht und hatten kein privates Vermögen: alles gehörte der Gemeinschaft.

 

Sie lebten in Qumram nach sehr strengen Anschauungen und Regeln bis zum Jahr 68 n. Chr., als der Ort von den Römern zerstört wurde. Das geschah im dritten Jahr des fünfjährigen Krieges der Juden gegen die römischen Legionen, der mit dem Sieg der Römer endete.

 

Es war während der zweihundert Jahre des Bestehens von Qumram, in den turbulenten letzten Jahrhunderten des "Zweiten Tempels", daß die Gemeinde am Toten Meer die Bücher (Rollen) der hebräischen Bibel, die viele Jahrhunderte zuvor verfasst wurde, abschrieb - ebenso wie andere jüdische Schriften - und auch eigene Gemeinschaftstexte und Kodizes zusammenstellte und niederschrieb. Als vorauszusehen war, daß sie von der römischen Armee überwältigt würden, verbargen die Essener Männer ihre heiligen Schriften in den fast unzugänglichen Höhlen der nahen Felswände, um sie von den ungläubigen Feinden zu retten. Hier, teilweise eingehüllt in Leinen und versiegelt in Tonkrügen, lagerten die Rollen bis zu ihrer dramatischen Entdeckung im Jahre 1947.

 

Legenden und Beweisführungen, die besondere Merkmale der Teilbereiche erfassen

 

Obwohl sich Legenden oftmals lesen, als seien sie als Handbuch für gläubige, christliche Märchenerzähler geschrieben, sind sie doch durch göttliche Intervention geschehen. Die "Lehrer der Gerechtigkeit", als welche sich die Autoren oftmals bezeichnen, empfinden sich heute im gleichen Maße als ein Gefäß göttlicher Inspiration, wie damals die Schreiber und Übersetzer im Skriptorium von Qumram. Aus neu entdeckten und noch nicht publizierten Texten, in aramäisch auf Pergamentrollen geschrieben, läßt sich ein Zusammenhang der verbliebenen Essener Gemeinde mit der erneuerten Jüngerschaft um den Heiligen Johannes herauskristallisieren. Zwischen den Jahren 68 und 72 christlicher Zeitrechnung tobte ein bitterer Streit zwischen abtrünnigen Sektengruppen - Anhänger Jesu` und Essener - und den religiösen Autoritäten in Jerusalem. Aus der Kirchengeschichte Rom's und aus den vatikanischen Archivaufzeichnungen geht ebenfalls deutlich hervor, daß dieser Kleinkrieg zum Beginn der paulinischen Heidenmission um den Zionsberg stattfand. Diese Urbruderschaft aus Juden und Christen flüchtete demnach nach Ptolemais, der späteren Stadt der Kreuzfahrer, da sie in Jerusalem gnadenlos verfolgt wurde.

 

Der Überlieferung nach versteckten sich der Heilige Johannes und die Mutter des Erlösers, Maria, bei Gleichgesinnten, da die hochbetagte Gottesmutter die Strapazen einer gefährlichen und anstrengenden Reise nach Galiläa nicht verkraftet hätte. Nach dem Tod und der Aufnahme Mariens in den Himmel begab sich auch Johannes nach Acho. Weiter erzählt die Legende, daß in Acho (Ptolemais) sich der ermüdete Johannes auf den kargen Boden niederließ, dabei die Reliquie in seiner Hand die Erde berührte und in diesem Augenblick eine blutende Rose hervor spross. Annähernd vier Jahrzehnte hatte der Jünger, den Jesus lieb hatte, einen Span des Kreuzes, blutgetränkt vom Erlösungsakt des Heilandes, bei sich getragen. Durch dieses Wunder soll die "Herzblut-Bruderschaft von Acho" entstanden sein, erstmals Juden und Christen vereint.

 

1900 Jahre später, in unserer eschatologischen Zeit, gibt es mehr praktische als theologische Differenzen der Akko- Bruderschaften mit dem Amtspriestertum. Im Orden der Johannesritter (später Johanniter) gibt es wegen verschiedener Kalender und der daraus entstehenden verschiedenen Fast- und Feiertage keine schwerwiegenden Probleme oder gar Brüche. In den Konsultationsprozess sollten aber Vorschläge zu den jüdischen Gesetzen und den christlichen Regelungen der Feiertage eingebracht werden, um eine einheitliche Regelung des neuen Ordenstyps zu gestalten. In weiteren Anliegen zur Verbesserung der Struktur des Ritterordens der Johanniter zu Haifa und Nord-Israel sind die Ordensleute der Johanniter und der Malteser und deren Hilfsorganisationen in Deutschland im besonderen aufgerufen, die Herausforderung neuer Problem- und Aufgabenfelder anzunehmen.

 

Unter dem Aspekt neuerlicher Erkenntnisse der Auswertungen historischer Funde bei Qumram (Nahal Hever), 1995 freigegebener Dokumente der Terra- Santa- Schule, dem Franziskanerkloster zu Akko, und aus dem vatikanischen Geheimarchiv sollten die "Aventin- Brüder" und die "Herrenmeister-Brüder" ihre partnerschaftlichen Komponenten auflisten, denen eine einheitliche Bedeutung der "Urbrüder von Acho" Anreiz zum Umdenken gibt. Religiöse Motivation der Johanniter/ Malteser, wie zum Beispiel die jährliche Verehrung Johannes des Täufers, Patron der beiden Ordensfamilien seit ihrer Gründung, sollte zum Aufbau des neuen Ordenstyp gegenseitige Verbindungen schaffen.    

 

Die Urbruderschaft der Essener Männer und die Herzblut-Bruderschaften in Israel und in Deutschland verehren Johannes, den Jünger Jesu` als ihren Patron, da sein Wirken nachweislich in die Entstehungsgeschichte der Johanniter (Johannesbrüder) prinzipiell "hinein- verbrieft“ ist.

 

Legenden sind Herausforderungen an unsere Tugenden und eine Bewährungsprobe unseres Glaubens. Die Problemfelder unseres Glauben an den einen Gott, den Juden und Christen haben, sind nicht der Glaube an die Trinität oder die mosaischen Gesetze, da wir ja alle dem Dekalog verpflichtet sind; es sind auch nicht einzelne Fälle des Ungehorsams und ad experimentum bis zum Erscheinen des neuen Kodex. Die Problemfelder heißen Zweifel und Unglaube!

 

Der Wahrheitsgehalt von Legenden läßt sich mitunter ganz logisch erklären, wobei die fromme Geschichte zur Heiligenverehrung vom Glauben her viel imposanter ist, als das "enttarnte Wunder" durch die Wissenschaftler. Zum Beispiel die Geschichte eines der meistbesuchten italienischen Wallfahrtsorte: Loreto.

 

Die Legende: Engel trugen das Haus der Heiligen Familie von Nazareth über das Meer nach Loreto. Jahrhunderte lang wußte die Mehrheit der Menschen nur, daß das Haus in Loreto mit den Materialien und im Stil der Nazarenerzeit Jesu` erbaut war. Wie sollte solches Haus nach Italien kommen? Heute weiß man, daß Kreuzfahrer im 12. oder 13. Jahrhundert ein Haus aus Nazareth abbauten und es nach Italien brachten, von dem sie annahmen, es sei das Haus des Zimmermanns Joseph und seiner Familie gewesen. Neuerliche modernste Untersuchungen haben bestätigt, daß das Gebäude tatsächlich aus der Zeit Jesus Christus und aus Nazareth stammt. Die Einhaltung der Glaubensgesetze ist wichtig, nicht die Einhaltung der unterschiedlichen Prioritäten.

 

Ritter der Johanniter von Haifa und Nord-Israel zu Akko:

In Verbindung mit dem O.H.C.C.

 

Orden und Kirche

 

Jede Beschreibung von der Ordensgeschichte oder der damit verbundenen Kirchengeschichte steht unter einer doppelten Gefahr: Man kann im Drange nach Vollständigkeit in der Fülle des Stoffes untergehen und dem Leser ein Grauen bereiten - oder eine nur allzu leicht vergessliche Kurzweil.

 

Der andere Weg ist der der großen Linien, der Hauptgesichtspunkte, die man im Fluge überschaut und die sich dem mit der Sache weniger Vertrauten doch nicht so übermitteln, wie es zu wünschen wäre. Das Unbefriedigende beider Versuche hat diese Niederschrift entstehen lassen. Dieser Entwurf möchte "den Erdboden nicht unter den Füßen verlieren", nur das Wesentliche aufzeigen und verzichtet daher bewusst auf sehr viele Namen und Daten, um desto schärfer die wichtigsten Zusammenhänge herauszuarbeiten. Soviel zum formalen Problem. In der Abgrenzung der einzelnen ordensgeschichtlichen Epochen zeigt sich die enge Verflochtenheit mit der Urkirche des Christentums und der kirchengeschichtlichen Ereignisse der römischen Kirche.

 

 

Einmütigkeit besteht darin, daß wir es in der Altertum- Geschichte des Ordens mit der jüdisch-griechisch-römischen Welt um das Mittelmeer herum zu tun haben. Dieser Bericht ist ein Schauen wichtiger Ereignisse zur Entstehungsgeschichte des Ordens, keine Chronik.

 

Große Abschnitte in der Geschichte der Orden - ob Mönchsorden, Hospizorden oder Ritterorden - haben es grundlegend mit der Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen Jesus Christus zu tun und sind die Geburtsstunde der historischen Arbeit. Als die Sendung des Paulus sich ihrem Ende zuneigte, schrieb Lukas die Apostelgeschichte. "Von Jerusalem bis Rom", so stellt sich seinem Auge der Weg der Botschaft dar. Er hat ihn nicht nur beschrieben, sondern bezeugt, als den Siegeszug des Christus, der den engen Rahmen Israels durchbricht und über Samaria und Syrien hinaus in die griechisch-römische Welt eindringt. Schon die Johannes-Jüngerschaft, also die Ur- Johanniter ehrten in ihrer Traditionspflege die Meister und durch sie Jesus Christus, den großen Meister. Heute sind es die Profeßritter, die für die spirituelle Sukzession Christo verantwortlich sind.

 

Wenn man sich die Apostelgeschichte und die Apostellehre vor Augen hält, um 110 (Didache), oder die beiden Clemensbriefe um 95 und 120 - 140; oder an die Barnabas- und Hermasbriefe denkt (70 - 100 und 130 - 140), bekommt man Zeugnis auf zweifelnde Fragen in puncto nachapostolischem Ordenswirken. Alle Nachrichten weisen Zitate Paulus` auf.

 

Nach der diokletianischen Christenverfolgung wurden viele Mönchsorden gegründet. Alle Klostergemeinschaften entstanden aus Bruderschaften. Schon die frühchristlichen Mönchsorden mit ihren Siechenkobeln waren hospitalähnliche Institutionen. Die Anstalten des "Heiligen Johannes zu Jerusalem" hatten bereits Anfang des vierten Jahrhunderts einen Zustrom von Bedürftigen aus allen Himmelsrichtungen. Aus Qumram ähnlichen Pergamentrollen ist erlesbar, daß die Hilfesuchenden den Weg zu den Siechenhäusern mit windroseartigen Pfeilen markierten. Aus diesen frühen "Wegweisern" soll das Johanneskreuz (Malteserkreuz) entstanden sein. Als sich 1054 die Trennung der Ostkirche von der Westkirche vollzog, entstanden viele Geheimorden, von denen nur wenige die Jahrhunderte überdauerten. 1096 beginnt der erste Kreuzzug.

 

Durch die Kreuzzüge wurden aus vielen Hospitalorden Rittergemeinschaften. Die einstigen Essener Bruderschaften und die Johannesjünger nannten sich zur Zeit der Kreuzzug-Bewegungen bereits Ordensleute des "Heiligen Johannes zu Jerusalem." 1099 begann der erste Kreuzzug im Heiligen Land. Kurz zuvor waren die Johanniter Ordensleute aus Jerusalem vertrieben worden und siedelten sich auf der Halbinsel zwischen dem Karmelgebirge und Sulam-Zur (Felsenleiter) an. Die befestigte Hafenstadt in der Küstenebene schien der sicherste Zufluchtsort. Zudem lag die einstige Hochburg der Kanaaniter am Kreuzpunkt der Hauptverkehrswege und war somit Schlüsselpunkt und Brückenkopf zur Herrschaft über den Osten. Der Name der Stadt: Acho - Tel Akko der Kanaaniter, Saint Jean d'Acre der Kreuzfahrer.

 

Unter dem Engländer Richard Löwenherz und dem Franzosen Philipp II. August erklärten anno 1192 die Kreuzfahrer Akko zur Hauptstadt des Kreuzfahrerreiches, nachdem sie die Stadt und den Küstenstreifen des Westgalils eingenommen hatten. Die Rittergemeinschaften entwickelten sich zu einer Land- und Seemacht, die sich nach ihrer erneuten Vertreibung aus dem Heiligen Land nach Rhodos flüchteten. Nur wenige Johanniter blieben als eine Art Untergrundorganisation in Galiläa zurück. Unter neuem Namen fungierten sie im heutigen Nordisrael und in den Städten Akko und Haifa; um den See Gennesaret (Ginnosar, Gadera, Hippos) entstanden die ersten Konventikel der Johanniter. Zur Zeit der Mamelucken wurde Akko zerstört und lag ~ 400 Jahre lang in Ruinen. Ebenfalls ~ 400 Jahre lang blieben die "Ritter der Johanniter von Akko und Haifa" im Untergrund und bauten als Geheimorden ihre Macht aus. Noch heute gehören viele Genueser und Pisaner Kaufleute dem Orden an.

 

Die Ordensinsignien und das einer (umgekehrten) Windrose ähnliche Kreuz übernahmen die "Amalfi-Ritter" und die nach Rhodos geflüchteten Ordensleute johannescher Hospitaltradition, die sich seit ihrer neuerlichen Vertreibung aus Rhodos nach Malta "Malteser" nannten.

 

Ab 1530 verteidigten die Malteser von Malta aus das Abendland gegen den vordringenden Islam. Nach der Reformation spaltete sich der Orden, als erstes in Deutschland, wiederum: in die katholischen Malteser der Kirche Rom's und in die protestierenden Lutheranhänger der Johanniter. Was bei den "Rittern der Johanniter" zum Ehrenkodex des Ordens gehört, ist bei den Maltesern kein Geheimnis:

 

1798 wurden die Malteser bereits wieder vertrieben. Diesmal war es Napoleon, der sie von Malta wegschickte. Seit 1834 ist Rom Sitz der Ordensgemeinschaft. Sie wird heute von rund fünfzig Staaten und Organisationen als Subjekt internationalen Rechts anerkannt. Zu Deutschland und Israel bestehen offizielle Beziehungen, ohne daß der Orden als Völkerrechtssubjekt anerkannt wird. Der Orden gibt von 41 Ländern als Postwertzeichen akzeptierte Briefmarken heraus, prägt Münzen und hat ein Auto-Nationalitätskennzeichen: SMOM. Rund 6000 m² - vor allem auf dem römischen Avetin-Hügel - gelten als exterritoriales Gebiet und machen den Orden noch vor dem Vatikan zum kleinsten Staat der Welt. Der in rund 75 Ländern, vor allem in der Entwicklungshilfe aktiver Orden mit einem geschätzten Besitz von 65 Milliarden Mark ist eine Wahlmonarchie. In seinem Amt ist der Großmeister des Malteserordens dem kirchlichen Rang eines Kardinals gleichgestellt. Gegenwärtiger Großmeister ist der Schotte Andrew Bertie. (Stand: 1995)

 

Sowohl die Malteser, als auch die Johanniter in Deutschland rufen sich in ihren Hospital- Einsatzfahrzeugen mit dem Namen der Stadt ihres Ursprungs: Akko. Sie verwenden dabei die alte Schreibweise des Mittelalters, die vermutlich auf einen Übersetzungsfehler aus dem Hebräischen zurückzuführen ist: Acon - Akkon.

 

Ordensresidenz und die Profess

 

Unter dem britischen Mandat war Akko eine arabische Stadt: seine wenigen jüdischen "Einwohner" waren hauptsächlich Häftlinge der Hagana und der Untergrundorganisationen der Johanniter von und zu Akko, die in der großen Festung gehalten wurden; in der auch jüdische Untergrundkämpfer hingerichtet wurden. Im Jahre 1948 wurde Akko von der israelischen Armee erobert - von Zahal befreit. Neben der Altstadt entstand eine Neustadt. Die Altstadt wurde von der israelischen Regierung zur historischen Stätte erklärt. Wo einst die Flotte der Genueser ankerte, ist ein internationaler Yachthafen entstanden.

 

1978 vollzieht die Stadt Akko erstmals eine Partnerschaft mit einer deutschen Stadt: Recklinghausen. Die Ritter der Johanniter von Haifa und Nord-Israel formieren sich neu und benennen Akko zu ihrer Residenzstadt. Auch die Konventikelmitglieder in Deutschland freuen sich über die Wahl, da für sie die Stadt Akko wegen ihrer 5000-jährigen Geschichte nicht nur repräsentabel erscheint, sondern würdig und wirkungsvoll im Sinne des Ordens. Noch einmal vergehen elf Jahre, in denen die Ordensregeln neu überdacht werden und eine neue Ordensära eingeleitet wird. (Prolegomena Prinzipal Censor ex offo). Schon sieben Monate später schließen sich der neu geschaffenen Komture in Deutschland die ersten Mitglieder aus den verschiedenen Konventen an. Alle beeiden den Kodex der Urbruderschaft von Qumram neu und sind sich bewusst, daß die religiöse Spaltung reponibel ist und neutrale "Lehrer der Gerechtigkeit" auf jüdischer und auf christlicher Seite einen Konsultationsprozess und die "Anregung zur Durchführung der konstituierenden Versammlung" einleiten sollen. Der Orden, ergo die "Essener Brüder" streben 2100 Jahre nach ihrer Gründung eine "jüdisch-christliche Körperschaft der Gemeinnützigkeit" an! Ein neuer Ordenstyp soll zur Anerkennung gebracht werden.

 

Lob der neuen Ritterschaft

 

Im Orden wird kein Unterschied zwischen arm und reich gemacht, akademische Titel, Beruf und Stand sind kein Kriterium. Bei den Ordensmitgliedern wird Wert darauf gelegt, daß sie sich für den Pentateuch, respektive für die Heilige Schrift einsetzen und ihre täglichen Werke den Geboten Gottes und der Stammväter unterwerfen. Nach Bernhard von Clairvaux und den Templerorden wird noch einmal ein ähnlicher Orden der beiden großen Ideale des Mittelalters aufgebaut. Dem Mönch, der nur der Meditation, dem Gebet und dem (eigenen) Seelenheil lebt, wird die neu aufgerichtete Ordnung der Ordensritter angetragen. Eine Neuschöpfung, die man weder der geistlich-mönchischen Welt noch der Ritterschaft zurechnen kann.

 

Entsprechend der veränderten Zeitumstände will der Orden der "Ritter der Johanniter" heute die übernommene Tradition der Urgemeinden fortführen und sich in einem neuen Kreuzzug gegen radikale islamische und palästinensische Organisationen und die Verteidigung des Juden- und Christentums einsetzen. Weltweit soll der Pfeil der Fatwa zerbrochen werden. Die Edikte und Mordbefehle eines Ajatollah Ruholla Khomeini und die Tötungsbefehle anderer islamischer radikaler Führer dürfen ihre Ziele nicht treffen. Als Brüder wollen wir Seite an Seite stehen, unserem Heiligen Land und dem Land unserer Väter zum ersehnten Frieden verhelfen.

 

Besonders auf deutscher Seite müssen wir uns bewähren, das Allvermögen Gottes als unseren Faktor der Nächstenliebe einsetzen und in Konventen und Komturen den Auftrag des Allmächtigen erfüllen, indem wir uns von Ihm leiten lassen. Wenn wir uns Brüder nennen, soll das nicht eine Phrase sein, sondern eine Wirklichkeit. Wir wollen uns als Brüder behandeln und immer füreinander einstehen. Auch die Oberen und die Ordensräte sind unsere Brüder, doch ehren wir - indem wir sie ehren - den Vatergott als auch den Sohn, den Christus der Sündenerlösung, den "Censor ex offo"; den spirituellen Großmeister des Ordens.

 

Im Conventus Conficio kommen die Ordensritter regelmäßig zusammen, richten einerseits rabbinische Traditionen aus und feiern andererseits bei christlichen Banketten die Eucharistie. Der Orden der Ritter der Johanniter verpflichtet seine Mitglieder zu einer Realisierung ihres Glaubens durch Taten der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe. Über die Berufung und die Aufnahme neuer Mitglieder in den Orden entscheidet der Ordensrat. Der Ordensrat setzt sich aus Professrittern und Justizrittern zusammen, die durch besondere Schulungen gehen müssen. Sie müssen viel Zeit, Wissen und Diensteifer einbringen, da sie eine besondere Verantwortung übernehmen. Jeder Bewerber muß eine ordentliche soziale Position besitzen, einen guten Leumund haben und muß sich als Jude / Christ bekennen. Die Reception (Aufnahme in den Orden) erfolgt nach der Zustimmung des Ordensrates. Mit der Reception erlangt der Kandidat die volle Mitgliedschaft im Orden der Ritter der Johanniter.

 

 

Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um Meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles wider euch, so sie dann lügen. Seid fröhlich und getrost, es wird euch im Himmel wohl belohnt werden. Denn also haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.

 

 

Selig sind, die da geistlich arm sind,

denn das Himmelreich ist ihr.

 

Selig sind, die da Leid tragen,

denn sie sollen getröstet werden.

 

Selig sind die Sanftmütigen,

denn sie werden das Erdreich besitzen.

 

Selig sind die, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit,

denn sie sollen satt werden.

 

Selig sind die Barmherzigen,

denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

 

Selig sind, die reinen Herzens sind,

denn sie werden Gott schauen.

 

Selig sind die Friedfertigen,

denn sie werden Gottes Kinder heißen.

 

Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden,

denn das Himmelreich ist ihr.

 

 

Jesus baut den Menschen mit den Worten in Seiner Bergpredigt eine Brücke zum Ewigen Leben. Das gesamte Evangelium ist auf soliden und festen Pfeilern Seiner Ratschläge und Gleichnisse verankert.

 

Am Berg der Seligpreisungen garantiert Er uns einen himmlischen Lohn, wenn wir in unserem Erdenleben Seine gut gemeinten Ratschläge befolgen. Das Fundament für die stützenden Pfeiler hat Er bei einer anderen Lehrstunde schon gelegt, als Er uns folgende hilfreiche Worte vermittelte:

 

„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe danach graben und sie stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht danach graben und sie stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.

 

Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; ist aber dein Auge ein Schalk, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!

 

Niemand kann zwei Herren dienen; Entweder er wird den Einen hassen und den Anderen lieben, oder er wird den Einen anhangen und den Anderen verachten“.

 

>> Ihr könnt nicht Gott dienen und den Mammon <<

 

Das sind eindeutige und klare Worte Seiner Verkündigung. Wie Jesus, sind auch die Evangelisten Brückenbauer. Ich zitiere aus dem Büchlein ‚Die Brücke zum Leben’ von Friedrich Schönemann, einem Missionsgründer. Er schreibt:

 

 

 

Die eigentliche Tragik des Menschen

 

 

Wann immer das Gespräch auf das Thema ‚Weiterleben nach dem Tod’ kommt, hört man nicht selten einen Ausspruch, der wahrscheinlich Allen bekannt ist: „Viele Wege führen nach Rom“!

 

Ob Jeder, der dieses Schlagwort benutzt, wirklich seine Bedeutung kennt? Die Meisten wollen aber wissentlich zum Ausdruck bringen, dass gleicher Weise wie nach Rom viele Wege und Straßen führen, auch viele Wege in den Himmel führen. Doch hier liegt ein großer Irrtum vor. Wenn in der Faschingszeit auch Viele singen: „Wir kommen Alle in den Himmel, weil wir so brav sind…“, so ist es für Viele sicher ein Wunschtraum, der aber nicht zutrifft. Dieser Tatsache sollte sich Jeder bewusst werden.

 

Viele Wege – ein Ziel? Zu allen Zeiten wussten die Menschen auf irgendeine Art über den Himmel und das Paradies etwas zu singen, zu sagen oder zu schreiben. Das zeigt, dass der Mensch irgendwie mit Himmel und Hölle, mit Gott und Satan noch nicht fertig ist. Es gibt Leute, die uns gerne das Gegenteil einreden möchten. Aber fragen wir uns selbst aufrichtig danach, werden wir zumindest eine gewisse Unsicherheit in uns feststellen. Nein, der Mensch weithin hat keine konkrete Antwort auf die Fragen, die das Ewige Leben betreffen. Für die große Masse ist die Suche nach dem richtigen Weg, der echten Antwort, schon lange zu anstrengend und zu unbequem.

 

Aus diesem Grund hat der Mensch sich verschiedene eigene Wege gesucht und um diese eigenen Wege vor Anderen und sich selbst zu rechtfertigen, einigte man sich auf den Satz: „Viele Wege führen nach Rom“. Diese Tatsache ist geographisch nicht zu leugnen, aber als Beispiel für den Weg ins Reich Gottes völlig unpassend. Die Bibel gibt im Evangelium des Johannes im zehnten Kapitel gleich zum Anfang die Aussage Jesus wider, der folgende Worte an eine Gruppe Pharisäer adressierte:

 

„Ich versichere euch, wer den Schafstall nicht durch die Tür betritt, sondern auf einem anderen Weg eindringt, ist ein Räuber und ein Dieb“.

 

Es dürfte Jedem einleuchten, was Jesus Christus mit diesem Gleichnis ausdrücken wollte. Mit anderen Worten würden wir sagen: Wenn der Weg in den Schafstall oder sonst ein Gebäude stets durch die Tür führt und nicht durch die Fenster, so führt der Weg in das Reich Gottes erst recht nur durch die vorher bestimmte Tür. Jesus bot den Pharisäern diese Tür an, indem Er zu ihnen sagte: „Glaubet Mir, Ich bin die Tür“!

 

Es gab damals bereits Menschen, denen der Weg ins Reich Gottes durch die Tür unbequem und anstrengend war und die sich deshalb auf anderen Wegen Zutritt verschaffen wollten.                                                                                                              Zitat Ende

 

 

Geschrieben zu Nürnberg am Tage des Bonifatius 1988

 

Mein geliebtes Kind,

 

über den Bildschirm hörte ich von Dir, ohne Dich zu sehen. Deine Mutter berichtete einem Reporter von Deinem Entschluss, aus der Kirche auszutreten und an keinen Gott mehr zu glauben. Dein Bruder war mit dem Auto tödlich verunglückt, das Schicksal traf also Deine Mutter genau so grausam und unvorbereitet wie Dich.

 

Ich will Dir ein anderes Mal davon erzählen, wie es ist, wenn man sich mit Menschen auf der ganzen Welt unterhalten kann, ganz ohne technischer Hilfsmittel, nur mit dem Heiligen Geist Gottes. Heute glaubst Du so etwas noch nicht, doch Gott offenbart sich ganz bestimmten Menschen und gibt ihnen durch Seinen Geist Fähigkeiten, Wunder zu vollbringen.

 

Die Sendung im dritten Programm des Süddeutschen Rundfunks hieß ‚Kreuze am Weg’ und ich sah viel Schmerz und Leid in den Augen der Verzweifelten. Wem es von Gott gegeben ist, der kann ‚Seelengespräche’ führen, nur durch den Augenblick. Die Augen sind ja der Spiegel der Seele. Ich kenne Dich also recht gut - Dank Deiner Mutter!

 

Gerade in unseren bittersten Stunden sollen wir Gott treu bleiben und Ihm nicht davonlaufen. Wie soll Er sich Dir offenbaren, wenn Du Ihm davonrennst, geradewegs in Satans ausgebreitete Arme?! Wahrlich, ich sage Dir, es wird Dir schwer fallen, gegen den Stachel zu lecken! Höre auf Deine Mutter und auf Deine innere Stimme. Wenn Dein Groll über Jesus, der auch für Dich Sein unschuldiges Blut vergossen hat, verraucht ist, schlage probehalber und vergleichsweise die Bibel auf. Deine Mutter hilft Dir dabei. Im ‚Alten Testament’ kannst Du nachlesen, welches Leid Hiob erdulden musste, ehe er einen tollen Lohn bekam. So sehr Deine Seele im Moment auch verletzt ist, musst Du zugeben, dass das Leid Hiobs etwas ausgeprägter war als Dein jetziger Seelenschmerz. Gott prüft die Menschen zuerst, bevor Er ihnen Seinen Segen gibt. Nach Seinem Segen offenbart Er sich, das heißt, Er spricht mit ihnen Seine Sprache des Herzens.

 

Du weißt nicht, ob Du Jesus Christus schon einmal begegnet bist? Du kannst Ihm immer begegnen – in Deinen Mitmenschen! Ich bin Ihm schon viele Male begegnet und will Dir erzählen, wie leidvoll Alles begann und wie wunderbar alles Leid beendet wurde. Auch mein Lohn war und ist - wie bei Hiob – über alles Irdische gesetzt.

 

Als mein Zwillingsbruder starb, musste ich nicht leiden, denn ich war erst sechs Tage alt und schrie meinen Unmut über diese neue Welt lauthals hinaus, bis ich einen Leistenbruch hatte.

Bei meiner ersten Operation musste ich nicht leiden, auch nicht als mein zweiter, älterer Bruder starb. Ich war noch zu klein, um Leid zu verstehen. Als mein Vater im Krieg des menschlichen Wahnsinns eines teuflischen! Diktators getötet wurde, musste ich auch nicht leiden, denn ich war noch keine zwei Jahre alt und kannte meinen Vater kaum. Es war ja der ‚Russland- Feldzug’ – schon das Wort ist satanisch!

 

Ich musste auch dann nicht leiden, als meine Geburtsstadt Anfang Januar 1945 in Schutt und Asche gebombt wurde. Meine Mutter hatte mich rechtzeitig aus dem Inferno weggebracht.

 

 

Als meine gesamte Familienverwandtschaft, mit Ausnahme von Oma, Mutter und Schwester unter den einstürzenden, brennenden Gebäuden Nürnbergs verkohlte, musste ich auch nicht leiden. Ich kann mich an den Feuerschein, der über der Stadt aufstieg, gut erinnern. Meine ‚Mama’ die ich mehr als meine leibliche Mutter liebte, zeigte mir den Tod, der vom Himmel fiel. Einhundertzwanzig Kilometer weit sah man den künstlichen Sonnenaufgang! Doch ich kannte kein leid, ich hatte ja meine Mama, eine Großtante, die mir die Agapeliebe Christi schenkte – eine Liebe, die alles Böse der Welt besiegt! Als ich meinen sechsten Geburtstag feiern durfte, erfuhr ich vom Tod meiner Mutter. Sie wurde nur sechsunddreißig Jahre alt. Immer noch nicht hatte ich Leid erfahren. Ich hatte doch meine Mama!

 

Bevor ich das eigene körperliche und seelische Leid kennen lernte, lernte ich das schmerzliche Seelenleid der Mama kennen. Als der ‚Dada’ starb, war ich neun Jahre alt und erstmals fühlte ich leid in mir. Man nennt es Mitleid und ich litt mit meiner Mama. Der tote Dada, der auf dem Sofa lag, konnte mich nicht traurig stimmen, es waren die Tränen seiner Frau, meiner geliebten Mama, die mich schmerzten. Damals lernte ich, dass Schmerzen nur ein Teil des Leides sind. Verstehen konnte ich es aber nicht. Warum weinte die Mama regelmäßig am Grab ihres Mannes? Auch dann noch, als ich sie als Erwachsener besuchte. Heute verstehe ich es, heute ist der Segen Gottes über mir und Sein Geist in mir. Darum, mein liebes Kind, musst Du trotz allem Leid und trotz allem Schmerz, durch den Tod Deines Bruders, nach vorne sehen. Du musst das Leben, das Dir geschenkt wurde, vorwärts leben, verstehen kannst Du es rückwärts. Du weißt (noch) nicht, ob Dich Gott bereits beim Namen gerufen hat, da Du noch im Mutterleibe warst!

 

Du darfst mir glauben, ich weiß, wovon ich rede: Jesus Christus ist die Liebe über Allem, Seine Liebe führt Dich aus dem Leid. Besuche Ihn doch ganz spontan in einer Kirche und sage Ihm, dass auch Du Ihn liebst. Das erkennt Er als Reue an und Er verzeiht Dir Deinen Seitensprung. Kirchenaustritt ist ein doofes, neudeutsches Unwort. Trete doch ein, zaudere nicht, Gott hat die Tür geöffnet.

 

Lasse Dir nun weiter erzählen, was in meinem jungen Leben nach dem Tod des Dada weiter geschah. Ich war ja erst neuneinhalb Jahre alt, knapp halb so alt wie Du jetzt bist.

 

Nach dem letzten Willen meiner leiblichen Mutter wurde ich in strengen, katholischen Glauben erzogen. Nach der evangelischen Taufe kurz nach meiner Geburt bedurfte es nun der katholischen Taufe, damit ich die Hl. Erstkommunion durfte. Wie gesagt: Strenge katholische Religionsgesetzte! Nun war ich also ein doppelt getauftes Kind Gottes und durfte mit reinem Gewissen die sonntägliche Eucharistie mitfeiern. Ich war stolz und glücklich!

 

Dann wurde von einer Stunde zur anderen meine glückliche und heile Kinderwelt zerstört und ich wurde den schützenden Armen meiner Mama entrissen. Das tat mir weh, den Schmerz meiner Mama konnte ich nicht nachvollziehen. Heute, da ich viele ‚schmerzliche Umstände des Lebens’ durchwandert habe, kann ich Dein Herzeleid und den Schmerz Deiner Mutter begreifen. Es ist grausam, wenn einer liebenden Person der Bruder oder das Kind auf brutale Art und Weise entrissen wird. Bei Dir und Deiner Mama brachte der Tod das Schreckliche zustande. Bei meiner Mama und mir waren es menschliche Gesetze und richterliche Beschlüsse, die uns gewaltsam trennten. Ein Fetzen Papier des Vormundschaftsgerichts bemächtigte den Bruder meiner verstorbenen Mutter, mich zu rauben. Der Tod und der Teufel haben viele Gemeinsamkeiten: Sie bereiten den Menschen Schmerz, Trauer und Leid. Ebenso wie Jesus Christus können auch Tod und Satan menschliche Gestalt annehmen.

 

 

                                 

Mein Onkel, der nun mein Vormund war, kam eines Nachts in unser Dorf, und erzählte der weinenden Mama, dass ich mit ihm und der fremden Frau neben ihm nach Nürnberg müsse. Meine Schwester, die bei der Oma wohnte, und die Oma selbst, hätten große Sehnsucht nach mir. Außerdem wären bessere Möglichkeiten der Schulbildung gegeben. Als ich mit achtzehn Jahren beim Vormundschaftsgericht meine vorzeitige Volljährigkeit beantragte, erfuhr ich dort, warum ich einer schönen Kindheit entrissen wurde: Mein Onkel wollte in das kleine Häuschen einziehen, das sich meine Mutter kurz vor ihrem Tod gebaut hatte. Der Mündel musste deshalb beim Mündelgeldempfänger, respektive beim Geldverwalter wohnen. Menschenunwürdige Gesetzte und die dazugehörigen amtlichen Stempel sind auch heute noch gewaltige Leidbringer, die bei Bedarf eingesetzt werden, egal welche Bande auch zerrissen werden. Heute, als Erwachsener, ist mir bewusst das Leid meiner Mama, meiner ‚Mutter Theresia von der gekreuzigten Liebe’.

 

Unsere körperlichen und seelischen Leiden sind immer von Gott eingesetzte gute Erzieher, die Er uns auf unserem Lebensweg zur Seite stellt. Er prüft unsere Standfestigkeit, das heißt, ob wir imstande und willig sind, Sein Kreuz anzunehmen und es auf uns zu nehmen.

 

In meinem neuen Lebensabschnitt lernte ich bald böse Dinge kennen. Als erstes lernte ich in der ‚Schul` auf der Gass`’, wo die kleinen Kinder herkommen. Mit zehn Jahren glaubte ich noch an den Storch und wurde dafür heftig gehänselt. Kinder können grausam sein und Erwachsene noch grausamer. Schon bald war ich gegen körperliche Gewalt immun und irrsinnige Erziehungsmaßnahmen stumpften mein fröhliches Wesen ab. Alle Abarten von ‚Zucht und Ordnung’ konnten mich nicht von Gott abbringen. Zu massiv hatte meine Mama das Fundament der Liebe zu Jesus Christus gebaut. Satan konnte es nicht zerstören. Nun war ich dreizehn Jahre alt und zum ersten Mal haderte ich mit Gott. Ich musste den evangelischen Religionsunterricht besuchen.

 

 

Und ich sollte zur Konfirmation geschickt werden, wo ich doch bereits die Heilige Erstkommunion empfangen hatte. Das gab bei mir enorme seelische Probleme. Damals hatte ich keinen Menschen, dem ich mich anvertrauen konnte. Ich unterhielt mich täglich mit Jesus.

Meinen kindlichen Gebeten hängte ich immer öfters anklagende Fragen an: „Warum, warum, warum“? Er gab mir keine Antwort auf meine vielen Fragen und ließ es zu, dass ich körperlich und seelisch zerstört wurde. Tag für Tag schickte ich meine Gebete zu Ihm hinauf. Oder waren es bereits Anklagen?

 

Ich wurde konfirmiert. Zum Konfirmandenunterricht benötigte ich eine Bibel. Du kannst Dir vorstellen, dass ich nichts daraus lernte. Doch Gott hatte vorgesorgt und bei meiner Konfirmationsfeier sprach Jesus Christus aus dem Mund des jungen Vikars zu mir. Ich heulte Rotz und Wasser, als ich von Ihm den Grund meines fünfjährigen Leidens erfuhr. Ich schämte mich vor Ihm – wollte ich Ihn nicht anklagen? Gott straft uns nicht grundlos!

 

Bald danach war meine Leidenszeit zu Ende. Ich durfte wieder nach Hause in meine geliebte Oberpfalz mit den schönen Wiesen und Wäldern. Noch schöner war die Tatsache, dass ich nun für immer bei meiner Resl- Mama bleiben durfte. Eigenartigerweise nahm ich auf allen meinen Wegen stets meine Bibel mit, obwohl ich nie darin las.

 

Mit einundzwanzig Jahren war ich endlich volljährig, hatte ein stattliches Vermögen geerbt und heiratete in ein so genanntes ‚reiches Haus’ ein. Ich benahm mich Gott gegenüber wie der Tanzbodenkönig in Hauffs Märchen und bekam ein kaltes Herz. Als ich siebenundzwanzig Jahre alt war, starb meine geliebte Mama. Doch mein erkaltetes Herz verspürte kein Leid. Ich zog in der Welt umher und war ganz und gar der Peter Munk, der sein Herz des schnöden Mammons wegen dem ‚Steinhauser’, alias dem Teufel, verkaufte. In Marbella lernte ich die Perfektion der Sünde, verstieß gegen die Gebote Gottes und sah eine Kirche nur von außen.

 

Wozu brauchte ich die Heiligen der Kirche, bei meiner Schwester, wo ich kurzzeitig wohnte, standen die geschnitzten Devoten reihenweise herum. Anstelle der Bibel wurde dort das Börsenblatt gelesen und der Dollarkurs war wichtiger als das Wort Gottes. Anstelle des Kruzifix an der Wand hatte man den Zauberer Merlin auf dem Schreibtisch stehen. Wo an Stelle Gottes Macht Satan regiert, da erstirbt die Liebe und es herrscht die Lüge. Darum überlege Dir nochmals, ob Du Dich von Gott trennen willst. Mein Irrweg führte mich immer weiter von Gott weg - in den Untergang.

 

Gott, der Allmächtige zerbrach meine sündhafte Kreatur, nachdem ich Ihn von ganzem Herzen um Entschuldigung bat. Auch Du wirst nicht, ohne zu bereuen, den Weg zu Ihm zurückfinden. Wie gesagt, Er zerbrach meine Kreatur und hat mich fast vernichtet. Ich bekehrte mich um 180 Grad, nahm die auferlegte Busse auf mich und Jesus Christus führte mich auf Seinen Weg zurück, den ich so schnöde verlassen hatte. Mit unendlicher Geduld und Liebe hat Er mich wieder aufgerichtet!

 

Nun, mein geliebtes Kind, wenn Du meinen Brief bis hierhin gelesen hast, sollst Du auch den Grund meiner Bekehrung erfahren. Es war die Buße! Meinen Sünden entsprechend hatte mir mein Erlöser eine schwere Bürde aufgeladen: Unser erstes, geliebtes Kind, schlitterte in üble und uns verborgene Gesellschaftskreise hinein. Bevor meine Frau und ich es bemerkten, hatten schwere Drogen seinen Körper und damit auch seine Seele zerstört. Heute wissen wir

nicht, wie es unserem Kind geht, er hat sich von uns getrennt, Familienbande zerschnitten. Ich weiß, Gott wird uns unser Kind wieder zurückbringen.

 

 

Dir will ich mit meinem Bekenntnis einen dornenumrankten Bußeweg ersparen. Kehre um zu Gott, Er lebt und ist kein Fabelwesen. Lasse uns zusammen beten – für Dieter und für Dich:

 

„Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist“!

 

Unser Glaube an Gott ist keine Versicherung gegen Schicksalsschläge, aber er bringt uns dem Schicksal gegenüber auf Distanz.

 

An dieser Stelle wollte ich meinen ‚Brief an Dich’ beenden, da ich Dir aber ein Bild gemalt habe, will ich Dir auch mitteilen, welche Gedanken sich ein Künstler macht, wenn er stundenlang grübelnd sein Werk geistig skizziert, bevor er sich an die Arbeit macht. Ich will Dir meine ‚Sinneswelt der aufgewühlten Seele’ während meiner tagelang andauernden Betrachtung des entstehenden Werkes offen darlegen. In kein anderes Bild habe ich so viele Gebete und Tränen mit hineingemalt, wie in dieses, Dir gewidmete Ausstellungsstück. Mehr als vierzig Stunden arbeitete ich daran, doch es ist das einzige Gemälde von mir, das niemals vollendet wurde. Immer nur dachte ich an die Reportage ‚Kreuze am Weg’ und somit an Dich und an Dein Bekenntnis, die Kirche und Jesus Christus zu verlassen. Die Kirche sind nicht nur die Gebäude, sondern auch die Menschen, die darinnen Gott verehren, suchen und finden. Kontemplation und Konsekration finden in der Kirche statt. In den Gebäuden, noch mehr aber mit unserm Herzen sollen wir Gott preisen. Bin ich schon wieder abgeschweift? Zum Bild:

 

Also, ein unvollendetes Werk. Du erkennst das an den unfertigen Blumen im Vordergrund und am fehlenden rechten Brückengeländer. Es fehlt der rechte Halt! Anfangs kann man sich nicht erklären, wo diese Brücke hinführen soll. Sieht so eine Brücke zum Leben aus, die in eine rosige Zukunft führt? Möchte man doch meinen, nach der Brücke brennt ein Abfallberg, dermaßen verfinstert ist die Sonne. Oder sind es zwei Sonnen? Schwarze Sonnen der Nacht?

 

Du meinst, es ist ein Weg ins Ungewisse und zögerst, die Brücke zu betreten. Wage den Schritt in die Dimensionen und ins helle Licht hinter der schwarzen Sonne.

 

Heute weiß ich nicht mehr, wie oft ich das auf Holz gemalte Bild überpinselte, abwusch, abkratzte, abschliff, zerstörte – und immer wieder neu kreierte. Ich wollte doch das Paradies malen, das sich hinter der Brücke befindet, die Friedensinsel. Also, auf ein Neues! Einen herrlichen Sonnenaufgang malte ich, blühende Wiesen des Frühlings, die idyllischen Winkel meiner Heimat, die gesunde, leuchtende Natur meiner Kindheit und viel Schönes mehr. Ich dachte an die heile Natur, als wir in unseren Bächen die Forellen noch mit den bloßen Händen fingen. Auch die blühende Hecke vor unserem Haus und das ‚Tränende Herz’ im Vorgarten fehlten nicht. Während ich die Blumenkästen und den Dorfweiher malte, hörte und sah ich die Sendung, wo auch Deine Mutter sprach. Sie erzählte von ihrer fünfzehnjährigen Tochter und von ihrem tödlich verunglückten Sohn. Da hatte sich ein Mädchen von Gott abgekehrt, zu dem ich vor nicht allzu langer Zeit zurück fand.

 

Ich machte den Fernseher aus und wandte mich gedankenverloren meinem Bild zu. Durch meinen Tränenschleier sah ich nur noch eine verzerrte und kaputte Welt mit bizarren Kobolden, die wild über mein Kunstwerk hüpften. Ich fragte meinen Gott, was es wohl nütze, wenn eine verlorene Seele zu Ihm zurückfinde und auf der anderen Seite eine aufblühende Christin, die in Seinem Namen getauft ist, Ihn verließ?

 

 

Ich spürte das salzige Nass meine Wangen hinunterlaufen, ehe sie sich mit den nassen Farben meines schönsten Gemäldes vermischten. Die Asche meines Zigarillos fiel auch auf das Bild und ich stieß das Glas mit der Umbra- Patina um. Ich wollte die geöffneten Farbgläschen mit den Acrylfarben zuschrauben und es glitten mir das Zinnoberrot und das Ultramarinblau aus den zitternden Händen. Aus Frust und psychisch zermürbt wischte ich mit dem ölgetränkten Leinentuch, das ich zum Pinsel reinigen benutzte, über die Holzplatte. Ungewollt entstand ein blasphemisches Werk, das ich gleich umändern wollte. Während ich das zerstörte Bild im Badezimmer abwusch, wurde mir definitiv bewusst, dass es weder eine Friedensinsel noch eine Brücke zum Leben gibt. Mach dem Trocknen nahm ich ein Bündel Stahlwolle und schmirgelte die Holzfaserplatte ab.

 

In der Nacht fand ich keinen Schlaf. Ständig dachte ich an das verlorene Schaf, an den verlorenen Sohn und an Dich, die verlorene Tochter. Doch dann sprach Jesus Christus in mein Herz. Es ist nicht eine menschliche Sprache, vielmehr eine Stimme hinter dem Herzen, die man nicht verbieten kann. An diesem Tag unterhielten wir uns lange in der Sprache des Herrn, die Du bald erlernen wirst. Meine Offenbarung soll Dir dabei helfen. Und Er sprach zu mir:

 

„Die Brücke zum Leben bin Ich, die Friedensinsel ist das Reich Gottes. Male die Welt, wie sie wirklich ist. Male ein Weltbild, wo der Fürst der Welt, der da ist Satan, der Blender seinen letzten Tanz beendet. Noch kurze Zeit können die Menschen umkehren zu Mir. Ich bin, der Ich bin! Führe Mir ein verlorenes Schaf zurück, so wurde Ich nicht umsonst gekreuzigt“.

 

Ich malte ein neues Bild für Dich – und die vielen verlorenen Schafe auf der Welt, die den Hirten verließen. Auf meinem Bild sind diese in die Irre laufenden Schafe auch zu sehen: Sie sind gleichsam auf dem Weg liegende Steine, die ich aufheben will, um sie über die Brücke zu tragen. Oder sind es Steine der Sünde, die wir uns selbst aus dem Weg räumen müssen? Entscheide selbst. Aus dem blühenden Bäumchen unserer Jugend wird absterbendes Holz des Alters, auf dem Gemälde rechts schemenhaft erkennbar. Zwischen Jugend und Alter liegt unser Leben. Was haben wir daraus gemacht? Die schwarze Sonne erinnert uns an die Leiden und Schicksalsschläge in unserem Leben. Ich habe es ja schon gesagt: Wage den ersten Schritt, bekanntlich ist der erste Schritt der schwerste.

 

Ich wollte doch noch das vergossene Blut aller Märtyrer in dieses trostlose Bild hineinmalen.

Und das unschuldig vergossene Christusblut auch. Grellrot pinselte ich die schwarze Sonne an! Da fiel im Badezimmer die Dusche aus der Verankerung und krachte in die Wanne. Die Holzdecke knarrte und ächzte, wie bei einem Donnerwetter. Wieder rannte ich mit dem Bild in Händen ins Badezimmer. Du kannst Dir denken, was ich tat: Abwaschen! Und Er sprach zu mir: „Es ist in der Weltgeschichte genug Blut geflossen und die Künstler haben genügend Blut dargestellt. Lasse es gut sein“!

 

Mir ist, als hätte ich jetzt ein verirrtes Schaf zum Hirten zurückgebracht! Nun, mein liebes Kind, will ich schließen, nicht ohne Gebet: „Herr, Dein Wort, die edle Gabe, diese Gold erhalte mir. Denn ich zieh es aller Habe und dem größtem Reichtum für. Wenn Dein Wort soll nicht mehr gelten, worauf soll der Glaube ruh`n? Mir ist`s nicht um tausend Welten, aber um Dein Wort zu tun! Amen.

 

Tschüss, Gelobt sei Jesus Christus, bis bald, mein liebes Kind.                   Christ Acon

 

 

 

Erkenntnismuster

 

Es war einmal eine Spinne. In ihrem Netz lebte sie herrlich und in Freuden. Alles war gut, bis sie hörte: „Die Welt ist anders geworden! Alles Alte anpassen, rationalisieren und neu gestalten“!

 

Die Spinne war nie aufgeregt, aber der Vorwurf der Rückständigkeit machte sie nervös. Umgehend inspizierte sie ihren ganzen Betrieb. Aber es war nicht ein Faden überflüssig, jeder war für das Geschäft dringend notwendig. Ganz verzweifelt und wegen dieser Aufregung einem Herzinfarkt nahe, fand sie schließlich einen Faden, der senkrecht nach oben lief. Dieser hatte noch nie seinen Wert erwiesen, denn er hatte noch keine Fliege eingebracht. Dieser war wirklich überflüssig! Schnell biss sie den Faden ab. Da fiel das ganze Netz in sich zusammen. An dem einzigen Faden nach oben hing Alles.

 

Eine Spinne tut das natürlich nicht. Es ist für sie die Existenzform, ihr Netz an einem Faden aufzuhängen. Der Mensch aber denkt, es gäbe für ihn verschiedene Existenz- formen und die Verankerung des Lebens an einer einzigen Stelle, nämlich Gott, wäre veraltet. Wenn aber manches Leben einem zusammengefallenen Spinnennetz gleicht; unentwirrbar, zerstört und unbrauchbar – liegt es dann vielleicht daran, dass unser Faden nach oben zerrissen ist? Oder ist dieser Faden überhaupt noch nie geknüpft worden?

 

Jesus Christus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, außer durch Mich“!

 

An der Lebensverbindung mit Jesus hängt Alles: Wer den Sohn Gottes hat, der hat das Leben. Wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht, sondern dessen Leben gleicht einem zusammengefallenen Spinnennetz, auch wenn es äußerlich in Ordnung zu sein scheint.

 

 

Ist deine Verbindung nach oben, hin zu Gott, intakt?

 

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© Karlheinz Döring